Nahrungsergänzungsmittel für Sportler: Vorsicht mit Pillen und Pulver zum Muskelaufbau
Die Fitness-Branche in Deutschland boomt seit Jahren. Während es früher eher sogenannte „Bodybuilder“ waren, die im Fitnessstudio trainierten, finden sich heute dort „ganz normale“ junge und alte Menschen ein. Manche von ihnen greifen zu Nahrungsergänzungsmitteln, um den Muskelaufbau zu verbessern. Experten warnen jedoch vor solchen Präparaten. Diese sind teilweise unnötig und in manchen Fällen auch gefährlich.
Muskelaufbau verbessern
Krafttraining liegt im Trend: Das Trainieren mit Gewichten dient nicht nur dem Muskelaufbau, sondern hilft auch beim Abnehmen. Dies wiederum führt dazu, dass das Risiko für zahlreiche Zivilisationskrankheiten wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen wie Bluthochdruck gesenkt wird. Manche Sportler greifen leider auch zu Nahrungsergänzungsmitteln, um den Muskelaufbau zu verbessern. Experten zufolge kann dies gefährlich werden.
Natürliche Eiweißversorgung reicht aus
Im Fitnessstudio sieht man immer wieder, dass manche nach dem Training zu Protein-Riegeln und -Shakes greifen, um ihre Muskeln zu stärken. Experten zufolge ist dies jedoch unnötig. Eine natürliche Eiweißversorgung reicht aus.
Dafür muss man auch nicht unbedingt Eier, Steaks und Co. essen, auch pflanzliche Eiweiße sind geeignet.
Manche Sportler vertrauen aber auch den Werbeversprechen von Herstellern von Nahrungsergänzungsmitteln. Sie konsumieren Vitaminpillen, Pulver und Kapseln zum Muskelaufbau und erhoffen sich davon eine höhere Leistungsfähigkeit.
Manche dieser Mittel sind jedoch unnötig oder gar riskant, warnt die Verbraucherzentrale Brandenburg in einer aktuellen Mitteilung.
Nur leicht erhöhter Bedarf an Eiweißen und Vitaminen
Mehr als die Hälfte der Menschen in Deutschland, die zu Nahrungsergänzungsmitteln greifen, glaubt, dass die Produkte die Gesundheit fördern. Das geht aus einer repräsentativen forsa-Umfrage im Auftrag der Verbraucherzentralen hervor.
Insbesondere Sportler denken häufig, dass sie ein Extra an Mineralstoffen, Aminosäuren, Vitaminen und Proteinen brauchen, um gute Leistungen zu bringen. Das gilt aber nur in Ausnahmefällen wie etwa bei Leistungssportlern im intensiven Training vor Wettkämpfen.
„Freizeitsportler haben nur einen leicht erhöhten Bedarf an Eiweißen oder Vitaminen, den sie mit ausgewogener Ernährung gut abdecken können“, erklärte Silke Vollbrecht, Expertin für Ernährung und Lebensmittel bei der Verbraucherzentrale Brandenburg.
Nahrungsergänzungsmittel werden nicht auf Wirksamkeit geprüft
Rechtlich gehören Nahrungsergänzungsmittel zu Lebensmitteln. Anders als Medikamente werden sie nicht auf Wirksamkeit und Nebenwirkungen geprüft. Bei längerer hoch dosierter Einnahme sind gesundheitliche Risiken nicht auszuschließen.
Laut einer Marktuntersuchung der Verbraucherzentralen von Magnesiumpräparaten kommen Überdosierungen häufig vor. Grundsätzlich sind auch immer Wechselwirkungen mit Medikamenten möglich.
Besonders riskant können Bestellungen aus dem Internet sein, unter anderem bei Produkten für Sportler, wegen möglicher Verunreinigungen mit Dopingsubstanzen.
Wer dennoch Nahrungsergänzungsmittel in Betracht zieht, sollte zumindest Produkte kennen, die auf Dopingsubstanzen geprüft sind.
Wenn ein Bedarf an Nahrungsergänzungsmitteln besteht – im optimalen Fall zusammen mit einem Ernährungsberater oder Arzt ermittelt – hilft ein Blick auf die Kölner Liste, die jedoch keine allgemeine Empfehlung für Nahrungsergänzungsmittel ist. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.