Erster Welt-Thrombose-Tag soll auf die lebensgefährliche Gefäßverstopfung aufmerksam machen
10.10.2014
Bei einer Thrombose bildet sich ein Blutgerinnsel (Thrombus), welches ein Gefäß verengen oder vollständig verstopfen kann. Wird das Blutgerinnsel mit dem Blutstrom bis in die Lunge geschwemmt, kann es dort Blutgefäße blockieren und eine Lungenembolie verursachen, welche häufig tödlich verläuft. In Deutschland sterben jährlich rund 100.000 Menschen an den Folgen einer Thrombose. Häufig deuten die Betroffenen die ersten Symptome falsch und lassen sich zu spät behandeln. Der Welt-Thrombose-Tag, der erstmals am 13. Oktober 2014 stattfindet, soll auf die Erkrankung aufmerksam machen und die Öffentlichkeit für das Thema sensibilisieren.
Thrombose kann unbehandelt zu einer lebensgefährlichen Lungenembolie führen
Anhaltende Rückenschmerzen, rötliche Verfärbungen und Schwellungen können ein Hinweis auf eine Thrombose sein. Darauf weist Robert Klamroth von der Gesellschaft für Thrombose und Hämatoseforschung (GTH) im Vorfeld des Welt-Thrombose-Tages gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“ in Berlin hin. Die Beschwerden würden häufig mit Muskelkater verwechselt, so der Mediziner. Wird eine Thrombose jedoch nicht rechtzeitig behandelt, kann der Patient eine lebensgefährliche Lungenembolie erleiden.
Um auf diese Gefahr aufmerksam zu machen, haben sich die internationalen und nationalen Fachgesellschaften wie die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA), die Deutsche Gesellschaft für Phlebologie (DGP) und die Gesellschaft für Thrombose- und Hämostaseforschung (GTH) im Rahmen des ersten Welt-Thrombose-Tages zusammengeschlossen. Sie wollen aufklären, das Bewusstsein für die Erkrankung erhöhen und vermeidbare Todesfälle verhindern. „Der Welt-Thrombose-Tag soll Öffentlichkeit, Ärzte und Entscheidungsträger im Gesundheitssystem über die Erkrankung, ihre Entstehung, die Risikofaktoren, die Symptome und Vorbeugungsmaßnahmen informieren", wird die Venenspezialistin Dr. Jutta Schimmelpfennig, Mitglied der DGP in einer gemeinsamen Mitteilung der deutschen Fachgesellschaften zitiert. „Die Menschen sollen die Risikofaktoren und die Symptome kennen, um im Notfall sofort ärztliche Hilfe zu suchen", ergänzt Klamroth.
Bei einer Thrombose wird der Patient mit Blutverdünnern behandelt
Bei einer Thrombose entsteht ein Blutgerinnsel, welches zur Gefäßverstopfung führen kann. Wird rechtzeitig eine Behandlung mit Blutverdünnern eingeleitet, hat der Patient sehr gute Heilungschancen. „In den ersten Wochen ist das Risiko einer Wiedererkrankung am höchsten, deshalb sollten Patienten die Gerinnungshemmer drei Monate lang nehmen", erläutert Klamroth gegenüber der Nachrichtenagentur. Kompressionsbehandlungen und Bewegung fördern ebenfalls die Genesung.
Begünstigt wird das Risiko einer Thrombose beispielsweise durch Bewegungsmangel bei einer langen Flugreise oder nach einer Operation. Stefanie Reich-Schupke von der DGP weist gegenüber der Nachrichtenagentur zudem daraufhin, dass auch ein veränderter Hormonhaushalt, etwa in der Schwangerschaft, oder die Einnahme der Anti-Baby-Pille das Risiko der Blutgerinnselbildung erhöht. Weitere Risikofaktoren sind Übergewicht und zunehmendes Alter.
Um einer Thrombose vorzubeugen, gilt Bewegung als das beste Prophylaxemittel. „Treppen statt Fahrstuhl, Fahrrad statt Auto oder Spazierengehen statt Busfahren helfen da schon", sagte Andreas Tiede, Professor für Hämostaseologie an der Medizinischen Hochschule Hannover, zur Nachrichtenagentur. Eine gesunde Ernährung mit reichlich Ballaststoffen sowie ausreichend Flüssigkeit fördern ebenfalls die Durchblutung. (ag)
Bild: Katharina Wieland Müller / pixelio.de
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