Stress im Mutterleib kann später Depressionen auslösen
18.10.2013
Wenn Schwangere viel Stress ausgesetzt und übermäßig angespannt sind, kann das zum Risikofaktor für Depressionen beim Kind werden. Das ergab eine Untersuchung von Prof. Dr. Mathias Schwab, Leiter der AG Fetale Hirnentwicklung und Programmierung von Krankheiten am Universitätsklinikum Jena. Dem Neurologen zufolge, spielt die verfrühte Entwicklung des Traumschlafes von Ungeborenen dabei eine wichtige Rolle.
Erhöhter Stresshormonspiegel und Depressionen häufige Wechsel der Schlafstadien sind Anzeichen einer Depression
Stress und Anspannung während der Schwangerschaft können eine verfrühte Entwicklung des Traumschlafes bei Ungeborenen zur Folge haben. „Während sich das Gehirn im Tiefschlaf erholt, ist es im Traumschlaf aktiver als im Wachsein“, heißt es in einer Pressemitteilung zur 21. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Schlafforschung und Schlafmedizin (DGSM), bei der Schwab seine Forschungsergebnisse vorstellen will.
Traum- und Tiefschlaf würden sich unter Stress auch häufiger abwechseln, erklärte der Neurologe gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. „Zudem kann das Baby für das ganze Leben stressempfindlicher werden", berichtete Schwab weiter. „Wenn sich im Blut des Babys erhöhte Stresshormone befinden, denkt der Körper – bildlich gesprochen – diese erhöhten Werte seien normal." Häufige Wechsel der Schlafstadien und ein erhöhter Stresshormonspiegel seien Anzeichen für eine Depression. Dieser Zusammenhang sei eine Erklärung dafür, „warum Stress während der Schwangerschaft ein Risikofaktor für die Entwicklung einer Depression im späteren Leben sein kann", so Schwab.
Seine Untersuchungen führte der Experte für fetale Hirnentwicklung anhand von Tiermodellen durch, da sich Schlafen im Mutterleib beim Menschen nur schwer untersuchen lässt. (ag)
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