Patient mit Bandwürmern im ganzen Körper – Roher Fisch die Ursache
26.09.2014
Mediziner haben bei einem chinesischen Patienten, der mit Bauchschmerzen und juckender Haut die Klinik der Stadt Kanton (Provinz Guangdong) aufsuchte, tausende Bandwürmer im Körper entdeckt. Wie die englische Tageszeitung „Daily Mail“ berichtet, hatten sich die Bandwürmer nahezu im gesamten Organismus des Patienten ausgebreitet. Die Ursache sei der Verzehr von Sushi beziehungsweise rohem Fisch gewesen.
Roher Fisch kann grundsätzlich Larven des Fischbandwurms – sogenannte Plerozerkoiden – enthalten, welche nach der Aufnahme normalerweise im Darm zu adulten Fischbandwürmern heranwachsen. Mitunter dringen die Bandwurm-Larven jedoch auch in anderes Gewebe ein und breiten sich dort aus. Dies ist in dem Fall des chinesischen Patienten offenbar geschehen. Mit Hilfe bildgebender Verfahren konnten die Mediziner die Bandwurm-Infektion im Gewebe des Patienten sichtbar machen. Tausende Bandwürmer sind auf den Bildern zu erkennen. Vermutliche habe der Mann sich über kontaminiertes Sashimi – ein besonders erlesene Form des Sushi – infiziert.
Fischbandwürmer gelten mit einer maximalen Länge von 20 Metern als größter Parasit, der Menschen befällt. Ihre adulte Form erreichen sie allerdings erst im Körper, wo sie mehr als 20 Jahre überleben können. Oft zeigen sich im Zuge der Infektion kaum Beschwerden – zumindest solange der Bandwurm sein Leben auf den Darmbereich beschränkt. Mögliche Symptome sind hier zum Beispiel eine allgemeine Leistungsschwäche, Schwindel und Durchfall. Dringen die Larven des Bandwurms in umliegendes Gewebe ein und breiten sich dort aus, führt dies jedoch zu erheblichen Beschwerden und kann schlimmstenfalls tödlich enden. Der chinesische Patient hatte angesichts des massiven Befalls in seinem Organismus hier durchaus Glück, dass keine schwerwiegenderen gesundheitlichen Beeinträchtigungen aufgetreten sind.
Roher Fisch oft Ursache für Bandwurm-Infektionen
Aufgrund der steigenden Popularität von Sushi und Sashimi hat sich die Anzahl vergleichbarer Bandwurm-Infektionen in den vergangenen Jahren kontinuierlich erhöht, berichtet die britische Tageszeitung. Die japanischen Delikatessen bergen hier ein nicht zu unterschätzendes Risiko, denn der Verzehr von rohem oder ungekochtem Fisch kann zu einer Vielzahl von parasitären Infektionen führen. Doch auch andere beliebte Gerichte wie zum Beispiel Carpaccio (aus rohem Rindfleisch) bergen ein erhöhtes Risiko für Bandwurm-Infektionen, wobei schlimmstenfalls eine sogenannte Zystizerkose droht, wenn sich die Bandwurm-Larven in Organen, der Muskulatur, der Unterhaut, oder dem Gehirn festsetzen. Der chinesische Patient ist nach der Horror-Diagnose mittlerweile auf dem Weg der Besserung, berichtet die „Daily Mail“ weiter. Er wird mit einem Anthelminthikum (Anti-Wurmmittel) medikamentös behandelt und kann auf eine vollständige Heilung hoffen. (fp)
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