Hintergründe des Todes von Philipp Mißfelder werden juristisch aufgerollt
Vor einem Dreivierteljahr starb der CDU-Politiker Philipp Mißfelder mit 35 Jahren an einer Lungenembolie. Nun werden die Hintergründe seines Todes juristisch aufgerollt. Seine Eltern haben die Klinik auf Herausgabe der Krankenunterlagen verklagt.
Ungereimtheiten über die Todesumstände
Im Juli 2015 starb der CDU-Bundestagsabgeordnete Philipp Mißfelder im Alter von 35 Jahren völlig überraschend an einer Lungenembolie. Eine Lungenembolie wird meist ausgelöst durch ein Blutgerinnsel, das im Bein entstanden und dann in die Lunge gewandert ist. Bei dem Außenpolitiker soll sie auf einen Treppensturz einige Monate zuvor zurückzuführen gewesen sein. Ein Dreivierteljahr nach dem Tod von Mißfelder werden nun die Hintergründe des Todesfalls juristisch aufgerollt. Seine Eltern haben das Universitätsklinikum Münster verklagt. Das berichten die Zeitungen der „Funke-Mediengruppe“ in ihren Montagsausgaben. Es gehe dabei um die Herausgabe von Krankenunterlagen, da es Unstimmigkeiten und Ungereimtheiten über die Todesumstände geben soll.
Langzeitfolge eines Treppensturzes
Das Krankenhaus und andere Teile der Familie sträuben sich gegen die Aktenherausgabe. So meinte die Witwe Ann-Christin Mißfelder, ihr verstorbener Mann hätte dies nicht gewollt. Wie es heißt, sei das Verhältnis zwischen ihm und seinen Eltern zerrüttet gewesen. Diese bestreiten dies allerdings. Die offizielle Todesursache des am 12. Juli 2015 verstorbenen Politikers lautet Lungenembolie, die als Langzeitfolge eines Treppensturzes im Februar 2015 galt. Laut Rechtsanwältin Karoline Seibt, die Mißfelders Eltern vertritt, gebe es über den Hergang dieses Sturzes „unterschiedliche Versionen“. Darüber hinaus stünden über die letzten Stunden des früh verstorbenen Politikers widersprüchliche Angaben im Raum. Die Eltern wollten sich anhand der Patientenunterlagen ein eigenes Bild machen.
Thrombose ist lebensgefährlich
Nach seinem Tod wurde darauf hingewiesen, dass Mißfelder noch wenige Tage zuvor einen gesunden Eindruck machte, als er bei einer Reise nach London auf CNN interviewt wurde. Bei der gestellten Diagnose ist dies jedoch nicht weiter verwunderlich. Ursache für eine Lungenembolie ist in den meisten Fällen ein Blutgerinnsel (Thrombus), das im Bein entstanden, sich dann gelöst hat und in die Lunge gewandert ist. Eine unentdeckte Thrombose wird schnell zur Lebensgefahr. Gesundheitsexperten weisen darauf hin, dass der gefährliche Pfropf, je nach Größe, kleine oder große Lungenarterien verstopfen und so einen Teil der Lunge vom Blutkreislauf abtrennen kann. Und das kommt ziemlich oft vor. „Allein in Deutschland sterben jährlich rund 100.000 Menschen an einem Gefäßverschluss aufgrund von thrombotischen Erkrankungen“, berichtete die Deutsche Gesellschaft für Angiologie (DGA) anlässlich eines Aktionstages im vergangenen Jahr. (ad)
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