Generika: Barmer GEK startet Ausschreibungen für Arzneimittelrabattverträge
In der Regel sind Nachahmer-Präparate deutlich billiger als die Originale. Die wirkstoffgleichen Kopien eines unter einem Markennamen auf dem Markt befindlichen Medikaments werden als Generika bezeichnet. Die Krankenkasse Barmer GEK schreibt jetzt bereits zum achten Mal Generika-Rabattverträge aus.
Preisgünstigere Alternativen
Wirkstoffgleiche Kopien (Generika) eines bereits unter einem Markennamen auf dem Markt befindlichen Medikaments sind normalerweise billiger als das Arzneimittel des Erstanbieters. Vor allem weil für das Nachahmer-Präparat keine Forschungskosten anfallen und die Entwicklungskosten für ein Generikum vergleichsweise gering sind. Für Patienten hat dies natürlich einen deutlichen finanziellen Vorteil. Laut einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts müssen Apotheker ein günstigeres Medikament bevorzugen. Die deutschen Krankenkassen schließen auch immer wieder Rabattverträge ab, durch die Arzneimittel für den Käufer letztlich günstiger werden. Die Barmer GEK bereitet nun die nächste Runde ihrer Ausschreibungen für Arzneimittelrabattverträge vor.
Umsatzvolumen von fast einer Milliarde Euro
Wie es in einer Pressemitteilung der Kasse heißt, geht es in der insgesamt achten Ausschreibung um die Anschlussverträge der fünften Tranche, deren Rabattvereinbarungen Ende Juni nächsten Jahres auslaufen werden. Die neue Ausschreibung umfasst demnach insgesamt 133 Wirkstoffe beziehungsweise Wirkstoffkombinationen in 165 Fachlosen mit einem jährlichen Umsatzvolumen von zirka 980 Millionen Euro. „Arzneimittelrabattverträge mit Generika-Herstellern haben sich bewährt, denn hier werden hohe Versorgungsqualität und Wirtschaftlichkeit gut miteinander kombiniert“, erklärte Dr. Mani Rafii, Vorstandsmitglied der Barmer GEK. Die gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland gaben im vergangenen Jahr über 35 Milliarden Euro für Arzneimittel aus, die Barmer GEK rund 4,5 Milliarden Euro. Ihren eigenen Angaben zufolge hat die Barmer GEK derzeit mehr als 250 generisch verfügbare und umsatzrelevante Wirkstoffe unter Vertrag.
Mehrpartnermodell bietet Verordnungsalternativen
In der aktuellen Ausschreibung werden von den 165 Losen 120 im Mehrpartnermodell ausgeschrieben. Bis zu drei Bieter bekommen hierbei den Zuschlag. 45 Lose werden exklusiv vergeben. Laut Angaben der Kasse sei das Mehrpartnermodell deshalb erfolgreich, weil es Ärzten, Apothekern, Großhändlern und Patienten Verordnungsalternativen bietet, die sich positiv auf die Therapietreue und Lieferfähigkeit auswirkten. Der Mitteilung zufolge beinhaltet die neue Ausschreibung beispielsweise Wirkstoffe zur Behandlung von Diabetes, Bluthochdruck, Magen-Darm-Beschwerden und Fettstoffwechselstörungen. Am 1. Juli 2016 sollen die neuen Verträge in Kraft treten. (ad)
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