Schmerzen im Nacken sind ein häufiges Problem
Nackenschmerzen sind ein weit verbreitetes Phänomen, von dem fast jeder im Laufe seines Lebens mindestens ein Mal betroffen ist. Die Beschwerden können viele Auslöser haben, eine ernste Schädigung liegt aber eher selten vor. Stattdessen handelt es sich in den meisten Fällen um relativ harmlose Verspannungen oder Verkrampfungen Muskulatur. Bis zu einem gewissen Grad können sich Betroffene oft selbst helfen. Halten die Beschwerden länger an oder treten parallel Symptome wie z.B. Lähmungserscheinungen oder Taubheitsgefühle auf, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.
Fast jeder Dritte ist einmal im Jahr betroffen
Es zieht, brennt oder drückt im Nacken und man kann sich nicht mehr richtig bewegen: Fast jeder kennt das Gefühl von unangenehmen Nackenschmerzen und hat schon einmal die damit verbundenen Beeinträchtigungen im Alltag erlebt. Nach Informationen der Webseite www.gesundheitsinformation.de ist fast jeder Dritte einmal im Jahr betroffen, Frauen öfter als Männer. Mediziner unterschieden verschiedene Formen von Nackenschmerzen: Treten sie lokal begrenzt auf, wird von „axialen“ Schmerzen gesprochen, strahlen sie entlang von Nervenbahnen zum Beispiel in den Hinterkopf oder in den Arm aus, handelt es sich um „radikuläre Schmerzen“.
Oft liegen Verspannungen oder Verkrampfungen der Muskulatur vor
Für die Beschwerden kommen viele Auslöser in Betracht und oft ist es schwierig, überhaupt eine klare Ursache auszumachen. Meist besteht jedoch kein Grund zur Sorge, denn häufig handelt es sich um vergleichsweise harmlose Verspannungen oder Verkrampfungen der Muskulatur. Diese können zum Beispiel nach langem Sitzen vor dem Computer oder durch ungünstiges Liegen im Schlaf entstehen, ebenso können Zugluft oder Sportarten wie Rennradfahren oder Brustschwimmen zu muskulären Problemen führen.
Mögliche Ursachen: Bandscheibenvorfall und Schleudertrauma
Bei älteren Menschen spielen auch degenerative Veränderungen („Verschleißerscheinungen“) eine wichtige Rolle, durch welche es zu Schmerzen, Bewegungseinschränkungen oder Lähmungen kommen kann. Weitere mögliche Ursachen sind Veränderungen an den Bandscheiben bzw. ein Bandscheibenvorfall, ebenso können z.B. unfallbedingte Verletzungen für die Schmerzen im Nacken verantwortlich sein. Hier kommt vor allem ein so genanntes „Schleudertrauma“ in Betracht, welches z.B. durch einen Auffahrunfall entstehen kann, wenn durch den Aufprall zu einer plötzlichen Krafteinwirkung auf die Halswirbelsäule (HWS) kommt.
In sehr seltenen Fällen können Nackenschmerzen auch auf eine ernsthafte Ursachen wie z.B. Entzündungen, Osteoporose, rheumatische Erkrankungen oder einen Tumor hinweisen. Dementsprechend sollte bei weiteren Symptomen wie z.B. Lähmungserscheinungen, unerklärlichem Gewichtsverlust, Fieber, Schüttelfrost oder Kontrollverlust beim Wasserlassen oder Stuhlgang umgehend ein Arzt aufgesucht werden, empfiehlt das Patienteninformationsportal des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen. Gleiches gelte demnach, wenn ein andauerndes Kribbeln verspürt wird oder die Hände oder Beine oft einschlafen und/oder Balanceprobleme auftreten.
Chronische Schmerzen können auf Stressbelastung hinweisen
Zur Behandlung werden laut dem Patienteninformationsportal bei unspezifischen Beschwerden neben Schmerzmitteln z.B. Dehnungs- und Kräftigungsübungen, Massagen sowie Kälte- und Wärmeanwendungen eingesetzt. Eine Operation kommt hingegen nur in Betracht, wenn sich eine eindeutige Ursache (wie z.B. ausgetretenes Bandscheibengewebe) dadurch mutmaßlich beheben lässt. Da Eingriffe im Bereich der Halswirbelsäule jedoch mit Risiken verbunden sind, sei es hier in jedem Fall wichtig, die Vor- und Nachteile einer OP genau abzuwägen.
Halten die Beschwerden länger als drei Monate an, sprechen Mediziner von „chronischen“ Nackenschmerzen, wobei häufig auch psychische Belastungen und Stress eine wichtige Rolle spielen. In diesem Fall kann den Experten zufolge eine begleitende Schmerzbehandlung sinnvoll sein, bei der durch die Kombination verschiedener Verfahren versucht wird, die Beschwerden zu lindern. Hier kommen z.B. Bewegungstherapie, Akupunktur und Nervenstimulation zum Einsatz, ebenso kann eine Schmerzbewältigungstherapie dabei helfen, den Umgang mit langandauernden starken Schmerzen zu lernen und dadurch wieder mehr Lebensqualität zu erreichen. (nr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.