Welche Menschen sollten keine Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D einnehmen?
Vitamin D ist generell wichtig für den menschlichen Körper. Dieses Vitamin wird normalerweise im Körper mit der Hilfe von Sonnenstrahlen gebildet. Gerade zur Herbst- und Winterzeit lässt die Kraft der Sonne nach und die meisten Menschen verbringen wegen des ungemütlichen und nass-kalten Wetters nur noch sehr wenig Zeit im Freien. So kann leicht ein Mangel an Vitamin D entstehen. Betroffene greifen dann häufig zu sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln, um ihren Bedarf an Vitamin D abzudecken. Mediziner warnen allerdings, dass dieses ergänzende Vitamin D nicht für jeden Menschen sinnvoll ist.
Die Experten der Apothekerkammer Niedersachsen erklärten, dass Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D nicht für alle Menschen sinnvoll seien. Die Forscher veröffentlichten eine Pressemeldung zu dem Thema, in der sie klarmachen, welche Menschen eher keine Vitamin-D-Nahrungsergänzungsmittel einnehmen sollten.
Im Winter entsteht häufig ein Mangel an Vitamin D
Wenn im Winter die Kraft der Sonne nachlässt, bildet der Körper vieler Menschen nicht mehr ausreichend Vitamin D. Natürlich gibt es spezielle Präparate, welche den Betroffenen helfen sollen und für entsprechende Abhilfe sorgen. Die Rede ist von sogenannten Nahrungsergänzungsmitteln. Aber sind solche Produkte auch wirklich für jeden Menschen geeignet? Oder können sogar Probleme durch die Einnahme auftreten? Und gibt es Besonderheiten, auf die bei der Einnahme geachtet werden muss? Solche und andere Fragen versucht die Apothekerkammer Niedersachsen auf ihrer Internetseite zu beantworten.
Welche Menschen sind besonders betroffen?
Es gibt tatsächlich einige Gruppen in der Bevölkerung, welche besonders häufig unter einem Mangel an Vitamin D leiden. Zu diesen gehören beispielsweise Jugendliche und junge Erwachsene, Sportler und Männerim Alter über 50 Jahre sowie Frauen nach ihrer Menopause. Auch dunkelhäutige Mitmenschen und Bewohner von Pflegeheimen sind häufig mit Vitamin D unterversorgt, erklären die Autoren. Außerdem können Probleme entstehen, wenn Produkte des täglichen Gebrauchs einen Lichtschutzfaktoren (über zehn) enthalten, wie beispielsweise manche Tagescremes und andere Pflegeprodukte. Durch den zugefügten Lichtschutzfaktor erhöht sich der Bedarf an Vitamin D bei den Anwendern.
In den Wintermonaten kommt es häufig zu einer Unterversorgung durch Vitamin D
Jetzt stellt sich sicherlich vielen Menschen die Frage, was gegen einen Mangel an Vitamin D unternommen werden kann. Eigentlich reicht es im Frühjahr und Sommer bereits aus, sich ausreichend im Freien aufzuhalten, um so seinen Speicher an Vitamin D zu füllen. Die Haut kann über die Sonnenlicht-Exposition in diesen Jahreszeiten normalerweise genügend Vitamin D bilden. In den Monaten von Oktober bis März ist das Sonnenlicht allerdings viel schwächer und auch die Zeit der Sonneneinstrahlung ist geringer. Generell sind die Tage sozusagen kürzer und die Intensität der Sonnenstrahlung ist niedriger, erklären die Experten. So kann es vorkommen, dass die UV-Strahlung nicht mehr ausreicht, um genügend Vitamin D zu produzieren. Aus diesem Grund verbraucht der Körper dann mit der Zeit das im Sommer gespeicherte Vitamin D.
Welche Nahrungsmittel enthalten Vitamin D?
In dieser dunklen Jahreszeit gibt es auch die Möglichkeit auf andere Quellen von Vitamin D zurückzugreifen. Dabei handelt es sich um einige spezielle Lebensmittel. Zu diesen zählen beispielsweise fetter Fisch, Eigelb, rotes Fleisch und Leber. Alternativ dazu gibt es auch Frühstücksflocken oder Milchprodukte, welche mit Vitamin D angereichert sind.
Ärzte können die Konzentration von Vitamin D im Körper feststellen
Die Experten der Apothekerkammer Niedersachsen empfehlen den Menschen, besonders im Herbst und Winter auf eine gesunde und ausgewogene Ernährung zu achten und sich in den Sommermonaten regelmäßig in der Sonne aufzuhalten. Dabei sei natürlich nicht zu vergessen, sich durch einen ausreichenden Lichtschutzfaktor vor der Sonne zu schützen. Wenn Menschen der Meinung sind, dass sie generell nicht genug Tageslicht erhalten oder die Betroffenen zu einer Risikogruppe gehören, sollten sie sich regelmäßig von einem Arzt auf ihren Vitamin D Spiegel untersuchen lassen, empfiehlt die Apothekerkammer Niedersachsen.
Vitamin D ist wichtig für Muskeln und Knochen
Die Auswirkungen eines Mangels an Vitamin D können ernsthafte Folgen für den menschlichen Körper nach sich ziehen. Der vorhandene Mangel an Vitamin D begünstigt beispielsweise den sogenannten Knochenabbau, durch den es dann zu Osteoporose und anschließenden Knochenbrüchen kommen kann. Vitamin D ist außerdem auch wichtig für unsere Muskeln. Ein Mangel des Vitamins kann sogar eine Muskelschwäche begünstigen. Eine solche Muskelschwäche ist besonders für ältere Menschen sehr gefährlich, weil sie zur Gangunsicherheit und Sturzneigung beitragen kann, erklären die Experten der Apothekerkammer Niedersachsen.
Vitamin D hilft bei Rachitis, Osteomalazie, Malassimilation und Nierenerkrankungen
Vitamin D fördert den Einbau von Calcium in die Knochen. Zusätzlich hilft das Vitamin auch bei Rachitis, Osteomalazie, Malassimilation, Nierenerkrankungen und bei einer Unterfunktion der Nebenschilddrüsen, so die Mitteilung der Apothekerkammer Niedersachsen. Bei einer sogenannten Osteoporose-Prophylaxe und einer Osteoporose-Therapie werde üblicherweise Vitamin D in Kombination mit Calcium verwendet.
Mangel an Vitamin D Ursache für Autoimmunerkrankungen?
Aktuelle Erkenntnisse deuten darauf hin, dass ein Mangel an Vitamin D auch die Entstehung chronischer Krankheiten begünstigt, berichtet die Apothekerkammer Niedersachsen. Zu diesen zählen beispielsweise Autoimmunerkrankungen, kardiovaskuläre Erkrankungen und auch Krebs. Solche Aussagen seien bisher allerdings noch sehr umstritten.
Auswirkungen einer Überdosierung durch Vitamin D
Wenn Sie Vitamin D als ein Nahrungsergänzungsmittel einnehmen möchten, sollten Sie sich der Apothekerkammer Niedersachsen zufolge vorher am besten von Ihrem Arzt oder Apotheker beraten lassen. Ein Arzt könne den Vitamin-D-Status im Labor kontrollieren. Denn bei zu hoher Einnahme von Vitamin D können beispielsweise Calciumablagerungen, Übelkeit, Erbrechen, einem gesteigerten Durstgefühl, erhöhter Harndrang, Schwäche und Nierenversagen auftreten, warnen die Experten. Wenn das Vitamin D zum Beispiel über sogenannte Weichkapseln aus Gelatine mit 20.0000 I.E. Vitamin D3 aufgenommen werden soll, sei es wichtig zu beachten, dass das besagte Präparat nur einmal in der Woche eingenommen werden darf. Am besten erwerben Sie solche Produkte nur nach Beratung in Ihrer Apotheke, so der Hinweis der Apothekerkammer Niedersachsen.
Nahrungsergänzungsmittel aus der Apotheke wurden besser bewertet
Bei einem Untersuchung von apothekenpflichtigen Präparaten und frei zum Verkauf stehenden Nahrungsergänzungsmitteln stellte die Zeitschrift Ökotest fest, dass die Arzneimittel aus der Apotheke deutlich besser abschnitten, berichtet die Apothekerkammer weiter. Die untersuchten freiverkäuflichen Nahrungsergänzungsmittel hätten bei diesem Test zum Teil erhebliche Abweichungen des tatsächlichen Gehalts an Vitamin D aufgewiesen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.