Nasennebenhöhlenentzündung: Was bei Sinusitis helfen kann
Im Verlauf eines Schnupfens oder eines grippalen Infekts kommt es häufig zu einer Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis). Längst nicht immer ist hier eine Behandlung mit Medikamenten notwendig. In vielen Fällen können auch Hausmittel helfen.
Eine akute Sinusitis wird meist durch einen grippalen Infekt verursacht. Hausmittel können häufig ausreichen, um eine akute Nasennebenhöhlenentzündung zu behandeln, heißt es in einem aktuellen Beitrag der renommierten Mayo Clinic (USA).
Entzündete Schleimhäute
Bei einer Sinusitis sind die Schleimhäute der Nasennebenhöhlen entzündet. Die Entzündung geht meist mit Beschwerden wie einer verstopften Nase, erschwerten Nasenatmung, eingeschränktem Geruchssinn und drückenden Schmerzen im Gesicht einher. Manchmal kommen auch Fieber, Kopfschmerzen oder Zahnschmerzen hinzu.
Sofern sich keine bakterielle Infektion entwickelt, klingen die meisten Fälle innerhalb einer Woche bis zu zehn Tagen ab. In der Zwischenzeit gibt es einiges, was betroffene Patientinnen und Patienten gegen ihre Beschwerden unternehmen können.
Linderung durch Hausmittel
Hausmittel, die bei einer Nasennebenhöhlenentzündung Linderung bringen können, sind:
Warmen Wasserdampf inhalieren: Legen Sie ein Handtuch über Ihren Kopf, während Sie die feuchte Luft aus einer Schüssel mit warmem oder mäßig heißem Wasser einatmen. Manche Menschen geben hier beispielsweise auch noch Kamille oder Pfefferminze dazu. Oder nehmen Sie eine heiße Dusche und atmen Sie die warme, feuchte Luft ein.
Warme Kompressen auftragen: Legen Sie warme, feuchte Handtücher um Nase, Wangen und Augen, um Gesichtsschmerzen zu lindern.
Ausreichend trinken: Die Einnahme zusätzlicher Flüssigkeiten verdünnt den Schleim und fördert den Sekretabfluss (Drainage).
Ein salzhaltiges Nasenspray verwenden: Spülungen oder Sprays mit Kochsalzlösung können helfen, dickes Sekret zu entfernen und die Nasennebenhöhlen zu entleeren.
Medikamentöse Behandlung
Neben Hausmitteln vertrauen manche Menschen bei Sinusitis auch auf frei verkäufliche Medikamente, wie Dekongestiva (abschwellende Mittel), die wirken, indem sie die Blutgefäße verengen, um Entzündungen und Schwellungen zu reduzieren, die eine Verstopfung der Nasennebenhöhlen verursachen.
Diese Arzneimittel sind in flüssiger Form, als Tabletten und Nasensprays erhältlich. Verwenden Sie sie nicht länger als drei bis fünf Tage am Stück, heißt es in dem Beitrag der Mayo Clinic.
Auch intranasale Steroide kommen manchmal zum Einsatz. Diese reduzieren Entzündungen, was auch die Schleimproduktion verringern kann. Sie wirken am besten, wenn sie länger als eine Woche konsequent angewendet werden. Beginnen Sie daher beim ersten Anzeichen von Symptomen und fahren Sie täglich fort, bis die Beschwerden abgeklungen sind, wird in dem Beitrag empfohlen.
Medikamente wie Aspirin, Paracetamol oder Ibuprofen können Schmerzen lindern, die durch Druckaufbau in den Nebenhöhlen verursacht werden.
Verwenden Sie rezeptfreie Produkte immer wie angegeben. Beachten Sie auch, dass viele rezeptfreie Husten- und Erkältungsprodukte mehrere Wirkstoffe enthalten. Es ist wichtig, diese zu vergleichen, wenn Sie mehr als ein Produkt einnehmen.
Auf den Einsatz von Antibiotika kann in den meisten Fällen verzichtet werden.
Ärztliche Hilfe bei länger anhaltenden Beschwerden
Wenn die Symptome länger als zehn Tage anhalten oder Sie Fieber bekommen oder sich der Druck in den Nasennebenhöhlen verschlechtert, sich Ausfluss oder Gesichtsschmerzen – insbesondere nach einer Phase der Besserung – verstärken, muss Ihre Ärztin oder Ihr Arzt Sie möglicherweise weiter auf eine bakterielle Nasennebenhöhlenentzündung untersuchen.
Neben der Erkältung sind Allergien eine weitere häufige Ursache einer akuten Sinusitis. Wenn Sie häufige oder wiederkehrende Episoden einer akuten Nasennebenhöhlenentzündung haben oder eine chronische Sinusitis entwickeln, wird empfohlen, sich von einer Allergologin oder einem Allergologen untersuchen zu lassen. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Mayo Clinic Q and A: Sinusitis and treatment options, (Abruf: 04.10.2022), Mayo Clinic
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.