Wasserdampf-Inhalation verringert nicht die Symptome einer Nasennebenhöhlenentzündung
Wenn Menschen unter einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) leiden, wird ihnen oft dazu geraten, Nasenspülungen zu verwenden oder eine Wasserdampf-Inhalation durchzuführen, um ein Verbesserung der Symptome zu erreichen. Forscher fanden jetzt aber heraus, dass eine Inhalation von Dampf keinerlei Vorteile bringt. Dafür aber die Nasendusche.
Wenn die Nase immer verstopft ist und eine Nasennebenhöhlenentzündung (Sinusitis) vorliegt, versuchen viele Menschen diese Probleme durch eine Inhalation von Wasserdampf zu lösen. Dieses alte und bekannte Hausmittel soll bei einigen Erkrankungen der Nase durchaus helfen. Wissenschaftler der Southampton University gaben jetzt in einer Pressemitteilung bekannt, dass eine sogenannte Dampf-Inhalation keinerlei Wirkung hat und somit keine effektive Form der Behandlung ist. Die Mediziner veröffentlichten die Ergebnisse der Studie in der Fachzeitschrift „ Canadian Medical Association Journal“ (CMAJ).
Antibiotika sind bei chronischen Nasennebenhöhlenentzündungen oft nicht wirksam
Viele Menschen auf der Welt leiden an einer chronischen Nasennebenhöhlenentzündung. Alleine in den Vereinigten Staaten sind etwa 25 Millionen erwachsene Menschen von der Erkrankung betroffen. Um die Symptome zu lindern, verwenden viele Betroffene Dampf-Inhalationen oder Nasenspülungen, sagen die Forscher. Alternativ dazu schlagen einige Mediziner auch eine zusätzliche Behandlung mit Antibiotika vor. Diese seien aber oft nicht wirksam und die unsachgemäße Verwendung trage zu einer Erhöhung der weltweiten Antibiotika-Resistenz bei, warnt Studienleiter Professor Paul Little. Es ist wichtig in der heutigen Zeit darauf zu achten, keinesfalls sinnlos Antibiotika zu verschreiben. Auf der ganzen Welt verstärken Mediziner ihren Kampf gegen Antibiotika-Resistenzen, um die Wirksamkeit dieser Medikamente zu erhalten.
Fast 900 Probanden werden auf Wirksamkeit von Nasenspülungen und Dampf-Inhalation geprüft
Die neue Studie aus Großbritannien prüfte die Wirksamkeit von Nasenspülungen und Dampf-Inhalation bei chronischer Sinusitis. Die Art der Behandlung wird häufig von Hausärzten empfohlen. Die neue Studie untersuchte 871 Patienten, die zufällig auf eine von vier verschiedenen Behandlungsmethoden verteilt wurden, sagen die Wissenschaftler. Eine Gruppe erhielt die übliche Versorgung, die zweite Gruppe bekam Nasenspülungen mit einer Salzwasserlösung und eine Videoanleitung zur richtigen Durchführung. Die dritte Gruppe erhielt Dampf-Inhalation und die vierte Gruppe von Probanden wurde mit einer Kombination aus Dampf-Inhalation und Nasenspülungen behandelt, erklärt Professor Paul Little von der Southampton University.
Dampf-Inhalation bringt keinerlei Linderung der Symptome
Die Ergebnisse der Untersuchungen zeigen klar, dass Patienten, die Nasenspülungen verwendeten, eine Verbesserung ihres Zustands feststellten. Der Zustand der Patienten wurden einmal nach drei Monaten und einmal nach sechs Monaten untersucht, sagen die Mediziner. Bei der Behandlung durch eine Dampf-Inhalation konnte indes keine Linderung der Symptome erfasst werden.
Nasenspülungen führen zu weniger Kopfschmerzen und geringerem Einsatz von Medikamenten
Es waren aber noch andere Auswirkungen festzustellen. Die Probanden der Gruppen mit einer Nasenspülung verwendeten zusätzlich weniger andere Medikamente und hatten seltener Kopfschmerzen, als die Teilnehmer die keine Nasenspülung erhielten, erklären die Autoren in ihrer Studie.
Konkrete Anleitungen zu Nasenspülungen verbessern die Ergebnisse
Die positiven Auswirkungen der Nasenspülungen vielen in der aktuellen Untersuchung geringer aus als in früheren Studien. In diesen hatten die Probanden allerdings eine noch intensivere Erklärung bekommen, wie eine Nasenspülung durchzuführen ist, berichten die Wissenschaftler. Weitere Forschung sei nun dringend notwendig. Nur so können wir verstehen, wie viel Erklärung und Anleitung nötig ist, um eine optimale Behandlung durch Nasenspülungen zu ermöglichen, fügen die Autoren hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.