Nicht gleich zu Tabletten greifen: Was bei Magenbeschwerden hilft
Sei es wegen üppigen Mahlzeiten, Nahrungsmitteln, die nicht so gut vertragen werden oder einfach, weil man eher „empfindlich“ ist: Magenprobleme sind weit verbreitet. Der schnelle Griff zu Tabletten ist dann meist nicht ratsam. Eine längerfristige Medikamenteneinnahme kann dem Körper schaden. Verschiedene Hausmittel können bei Beschwerden im Magen-Darm-Trakt helfen.
Auf den eigenen Körper hören
Magen-Darm-Beschwerden sind weit verbreitet. Stress ist ein häufiger Grund für Magenschmerzen. Bei manchen Menschen ist die Ursache aber auch das Glas Wein am Abend oder ballaststoffreiche Nahrung, die sie nicht vertragen. Zu Tabletten sollte man dann nicht gleich greifen. Bei einem empfindlichen Magen ist es besser, auf den eigenen Körper zu hören.
Hausmittel gegen Sodbrennen
Das rät Hans Michael Mühlenfeld vom Hausärzteverband. In einer Meldung der Nachrichtenagentur dpa meinte er: „Am besten probiert man selbst aus, ob einem besonders fette Speisen nicht so gut bekommen.“
Außerdem gehe es den meisten besser, wenn sie mehrere kleine Portionen essen und jeden Bissen gut zerkauen. Dem Mediziner zufolge helfen auch Hausmittel wie ein Glas Milch oder Bullrich Salz gegen Sodbrennen – „alles, was Säure bindet eben“.
Eines der besten Hausmittel gegen Sodbrennen ist laut anderen Gesundheitsexperten rohes Sauerkraut.
Gesunde Ernährung und Entspannung
Rauchen und der Konsum von Alkohol, bestimmten Lebensmitteln wie Schokolade, fettigen oder scharfen Mahlzeiten oder kohlensäurehaltigen Getränken, sollte gegebenenfalls reduziert werden.
Da Stress ein wesentlicher Auslöser für Sodbrennen ist, bieten sich Entspannungsübungen zum Stressabbau, wie Yoga oder Autogenes Training an.
Sinnvoll sind zudem Methoden zum Verdauung anregen, etwa mithilfe von Schwedenbitter oder durch ausgiebiges Kauen der Nahrung.
Aus Hausmittel bei Magenschmerzen bieten sich unter anderem selbstgemachte Magentees, beispielsweise mit Fenchel oder Kümmel, an.
Medikamente sind oft verlockend
Obwohl die Beschwerden oft auf natürliche Weise behoben werden können, greifen sowohl Ärzte als auch Patienten viel zu häufig zu Magensäureblockern, sogenannten Protonenpumpen-Inhibitoren (PPI).
„Diese Mittel helfen sehr gut“, sagte Mühlenfeld laut dpa. „Es ist dementsprechend verlockend, sie zu nehmen“, so der Arzt, der in Bremen seine Praxis hat.
Mehr Nebenwirkungen als bislang bekannt
Erst kürzlich warnte die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) in diesem Zusammenhang vor Langzeitnebenwirkungen wie zum Beispiel Osteoporose.
In einer Pressemitteilung schrieben sie: „In jüngster Zeit mehren sich Hinweise, dass eine langfristige Einnahme von PPI mehr Nebenwirkungen verursachen könnte, als bislang bekannt.“
PPI wie Omeprazol sollten daher nur eingenommen werden, wenn der Arzt sie verordnet hat und ihre Gabe wirklich notwendig ist. Sie werden unter anderem bei durch Säure verursachten Magenkrankheiten eingesetzt.
„In manchen Fällen ist auch ihr Einsatz als „Magenschutz“, also als Vorsorge von Magenblutungen, ausgelöst durch die langfristige Einnahme bestimmter Medikamente wie Acetylsalicylsaure oder nichtsteroidale Antirheumatika, sinnvoll und wichtig“, so der DGVS-Experte Professor Dr. med. Matthias Ebert, in einer Mitteilung. (ad)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.