Meditationsstudie bestätigt die positiven Auswirkungen
Bereits zehn Minuten Meditation genügen, um kognitive Aufgaben schneller und genauer zu lösen, als Personen, die nicht meditieren. Dies sind die Ergebnisse einer kürzlich erschienenen Studie zum Thema Meditation. Auch Menschen, die zuvor noch nie meditiert haben, sollen den Forschern zufolge von kurzen Meditationen profitieren.
Die Studie wurde unter College-Studenten der amerikanischen Yale University und des Swarthmore College durchgeführt. Probanden mussten eine zehnminütige Meditation anhören und danach kognitive Aufgaben lösen. Eine Kontrollgruppe musste die gleichen Aufgaben ohne Meditation lösen. Wie sich herausstellte, absolvierten die Meditationsgruppe die kognitive Aufgaben schneller und genauer als die gleichaltrige Kontrollgruppe. Die Studienergebnisse wurden kürzlich in dem Fachjournal „Frontiers of Neuroscience“ publiziert.
Meditation verbessert geistige Leistungskraft in kurzer Zeit
„Wir wissen seit einiger Zeit, dass Menschen, die einige Wochen oder Monate meditieren, bei kognitiven Tests besser abschneiden“, erläutert die Hauptautorin der Studie Hedy Kober in einer Pressemitteilung zu den Studienergebnissen. Die Studie ihres aktuelle Studie habe nun gezeigt, dass man nicht wochenlang üben muss, um Verbesserungen zu sehen.
Ablauf der Studie
Kober ist Professorin der Psychologie und der Psychiatrie. Ihr Forschungsteam teilte die Studenten zufällig in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe hörte eine zehnminütige Meditationsanleitung, bevor sie kognitive Tests durchführte. Die zweite Gruppe hörte eine zehnminütige Aufzeichnung über Mammutbäume. Danach erhielten beide Gruppen einfache Aufgaben zur Messung der kognitiven Fähigkeit. Diejenigen, die der Meditation gelauscht hatten, schnitten deutlich besser ab.
Es gibt allerdings eine Ausnahme
Die Studie zeigte auch, dass Probanden, die bei Persönlichkeitstests einen hohen Wert bei Neurotizismus hatten, weniger von einer Meditation profitierten. Neurotizismus zählt neben anderen Werten wie Aufgeschlossenheit, Perfektionismus, Geselligkeit und Empathie zu den Grundlagen jeder Persönlichkeit. Menschen mit einem hohem Neurotizismuswert neigen oft zu innerer Unruhe, Nervosität, Reizbarkeit, Unsicherheit, Verlegenheit, Angst sowie Melancholie. Außerdem reagieren diese Personen sensibel auf Stress und zeigen eher Unzufriedenheit.
Ist eine Meditation für solche Menschen ungeeignet?
„Wir wissen nicht, ob längere Meditationssitzungen oder mehrere Sitzungen ihre kognitiven Ergebnisse verbessern würden“, so Kober. Die Psychologie-Professorin möchte dies in zukünftigen Studien genauer testen. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
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