Wissenschaftler sollen aktuell in Tierversuchen die medizinische Wirksamkeit von Gelbwurz (Kurkuma) auf Lebererkrankungen nachgewiesen haben. Wie eine britische Fachzeitschrift berichtete, wurde dabei einigen Mäusen, die an chronischer Leberentzündung (Hepatitis) litten, das Kurkuma über vier Wochen ins Futter gemischt. Im Vergleich zur Kontrollgruppe sollen die so behandelten Tiere eine signifikante Verminderung an Leberschäden und Gallenstaus aufgewiesen haben. Für die klinische Medizin ergibt sich damit eine vielversprechende Perspektive für neue therapeutische Konzepte gegen chronisch-entzündliche Lebererkrankungen.
Kurkuma als pflanzliches Antibiotikum.
In China und Indien weiß man schon lange um die Heilwirkung der Gelbwurz, die den lateinischen Namen Curcuma longa trägt, in China Jiang Huang heißt und deren Sanskrit Bezeichnung Haridra ist. Im Ayurveda, der indischen traditionellen Medizin, wird Kurkuma besonders bei chronischen Krankheiten empfohlen. Die Wurzel gilt als natürliches Antibiotikum, welches die Darmflora ausbalanciert, außerdem das Blut reinigt und die Blutbildung anregt. Als Indikationen finden sich neben Verdauungsstörungen, Anämie und Durchblutungsstörungen auch Husten, Rachenentzündungen und Arthritis. Aufgrund der stoffwechselregulierenden Wirkung soll es aber auch gegen Hautleiden und Diabetes helfen. Bei Zerrungen, Verstauchungen, Wunden und Juckreiz findet die Pflanze im Ayurveda – zusammen mit Honig- äußerlich Verwendung.
Komplexe Wirkweise nicht immer nachweisbar.
Stück für Stück entschlüsselt die moderne medizinisch-wissenschaftliche Forschung die Bausteine aus traditionellen Heilsystemen verschiedener Kulturen. Allzu häufig jedoch kann die Heilwirkung von Heilpflanzen, welche in der Naturheilkunde erfahrungsgemäß gute Erfolge zeigen, nicht wissenschaftlich nachgewiesen werden. In der Regel werden nämlich aus den Heilpflanzen zu Forschungszwecken einzelne Wirkstoffe extrahiert und isoliert in Tierversuchen eingesetzt. So soll die Wirkung vorhersehbar und allzeit reproduzierbar gemacht werden. Leider geht dabei auch die synergetische (d.h. sich gegenseitig verstärkende) Wirkung der zahlreichen Inhaltsstoffe einer Pflanze verloren, in der ihre Heilkraft auf den wiederum komplexen menschlichen Organismus wahrscheinlich begründet liegt. Immerhin ist im Falle der Gelbwurz der Wirknachweis, zumindest in Bezug auf die chronische Leberentzündung, zunächst geglückt.
(Dipl.Päd. Jeanette Viñals Stein)
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