Zusammenhang zwischen Vitamin B und Depression
Vitamin B12 und andere B Vitamine spielen eine Rolle bei der Produktion von Gehirnchemikalien, die verschiedene Gehirnfunktionen beeinflussen – darunter auch die Stimmung. Niedrige Spiegel von Vitamin B12, B-6 und Folat stehen unter Verdacht, Depressionen auszulösen oder zu begünstigen.
Dr. Daniel K. Hall-Flavin ist Psychiater an der renommierten Mayo Clinic in den USA. In einem aktuellen Beitrag der Klinik erläutert der Facharzt, welche Verbindungen zwischen niedrigen Spiegeln verschiedener B Vitamine und Depression bestehen.
Manche Menschen kommen nur schwierig an B12
Wie der Psychiater berichtet, können niedrige Konzentrationen dieser Vitamine die Folge bestimmter Ernährungsweisen oder der Unfähigkeit sein, die aufgenommenen Vitamine zu absorbieren. Insbesondere ältere Erwachsene, Veganerinnen und Veganer sowie Menschen mit Verdauungsstörungen wie Zöliakie oder Morbus Crohn können Schwierigkeiten haben, genügend Vitamin B12 zu bekommen. Bei Verdacht auf einen Mangel sollte ein Bluttest durchgeführt werden, um dies abzuklären.
Ergänzungsmittel bei Mangel empfohlen
Bei diagnostiziertem Vitamin-B12-Mangel ist es laut dem Facharzt ratsam, Nahrungsergänzungsmittel mit B12 einzunehmen. Dies helfe dem Körper dabei, ausreichend Nährstoffe zu erhalten. Vorsicht sei allerdings bei der Einnahme zusammen mit anderen Medikamenten geboten. Denn B12-Vitaminpräparate gehen Wechselwirkungen mit einigen Arzneien ein, vor allem, wenn sie hochdosiert eingenommen werden. Dies sollte unbedingt im Vorfeld mit einer Ärztin beziehungsweise mit einem Arzt besprochen werden.
Ausreichend Vitamin B12 über die Ernährung
Wer sicherstellen möchte, dass ausreichend Vitamin B12 über die Ernährung aufgenommen wird, der sollte laut Dr. Hall-Flavin regelmäßig tierische Produkte wie Fisch, mageres Fleisch, Geflügel, Eiern und Milchprodukte zu sich nehmen. Auch mit B12 angereicherte Frühstückszerealien seien eine gute Alternative.
Depressionen durch B12-Mangel?
„Bedenken Sie, dass die Rolle von B-Vitaminen bei Depressionen nicht klar ist“, betont Dr. Hall-Flavin. Es gebe zwar Studien, die auf einen Zusammenhang hindeuten, doch sei weitere Forschung erforderlich, um einen endgültigen Beweis zu erbringen. Ebenso sei noch nicht ausreichend bewiesen, ob die Einnahme von Vitamin-B12-Ergänzungsmitteln dazu beitragen kann, das Risiko für Depressionen zu verringern. „Nahrungsergänzungsmittel können keinesfalls bewährte Depressionsbehandlungen wie Antidepressiva und psychologische Beratungen ersetzen“, betont der Psychiater abschließend. (vb)
Weiterführende Informationen finden Sie in dem Artikel: Vitamin B12 Mangel – Symptome und Therapie.
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Consumer Health: What’s the relationship between low levels of vitamin B-12 and depression? (veröffentlicht: 28.08.2020), newsnetwork.mayoclinic.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.