„Ice Bucket Challenge“ war erfolgreich: Forscher entdecken neue Gene
Vor rund zwei Jahren ging die sogenannte „Ice Bucket Challenge“ innerhalb kürzester Zeit um die Welt. Tausende Eimer Eiswasser wurden über Köpfen ausgeschüttet – alles für den guten Zweck. Mit der Aktion sollte Geld für die ALS-Forschung gesammelt werden. Forscher berichten nun über Gene, die sie in diesem Zusammenhang entdeckt haben.
Spenden der „Ice Bucket Challenge“ ermöglichten Forschung
Die Internetaktion „Ice Bucket Challenge“, bei der sich die Beteiligten für ein Video mit Eiswasser duschen und für den Kampf gegen die seltene Nervenkrankheit Amyotrophe Lateralsklerose (ALS) werben, war offenbar erfolgreich. Rund 220 Millionen US-Dollar sollen damit zusammengekommen sein. Forscher haben nun neue Genvarianten gefunden, die in vielen Fällen zur Krankheit beitragen. Wie John Landers in einer Pressemitteilung der „University of Massachusetts Medical School“ erklärte, machten die Spenden der Challenge die Forschung möglich.
Wissenschaftler in elf Ländern beteiligt
Die Forscher berichteten im Fachmagazin „Nature Genetics“ über ihre Ergebnisse. „Die Studie war nur wegen der Kooperation all der involvierten Wissenschaftler möglich“, so Landers. Den Angaben zufolge waren 80 Forscher in elf Ländern an der Untersuchung beteiligt. Auch andere Beteiligte schrieben über die Ergebnisse. So berichteten etwa Wissenschaftler aus Australien ebenfalls in „Nature Genetics“ über ihre neuen Erkenntnisse. Laut einer Mitteilung, die auf „ScienceDaily“ veröffentlicht wurde, sagte Professor Naomi Wray von der University of Queensland: „Diese drei neuen Gene eröffnen neue Möglichkeiten für die Forschung, um eine komplexe und schwächende Krankheit zu verstehen, gegen die es zur Zeit noch keine wirksame Behandlung gibt.“
Unheilbare Nervenkrankheit
Die Nervenkrankheit ALS, bei der unter anderem heftige Muskelzuckungen und starke Schluckprobleme auftreten, führt zu einer Schädigung von Nervenzellen. Sie ist nicht heilbar und führt bei etwa der Hälfte der Patienten innerhalb der ersten drei Jahre zum Tod. Betroffene leben nur in Ausnahmefällen länger als ein Jahrzehnt mit der Krankheit. Die Therapie konzentriert sich bislang vor allem auf die Linderung der Symptome und die psychologische Betreuung.
Keine Spenden für grausame Tierversuche
US-amerikanische Wissenschaftler berichteten jedoch vor einigen Jahren im Fachjournal „The Lancet“, dass sich beim Verlauf von ALS möglicherweise eine Abmilderung durch Kohlenhydrate erzielen lasse. Als die „Ice Bucket Challenge“ 2014 in aller Munde war, hatte unter anderem die Vereinigung „Ärzte gegen Tierversuche“ die Nominierten dazu aufgerufen, nicht an die ALS Association zu spenden. Dies deshalb, da dadurch auch grausame und unsinnige Tierversuche finanziert würden, von denen die ALS-Forschung nicht profitiere. (ad )
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