Manche Menschen leiden unter regelmäßigen Migräneattacken, die nicht nur sehr schmerzhaft sind, sondern auch die Lebensqualität erheblich beeinträchtigen. Dr. Emad Estemalik, Kopfschmerzspezialist an der Cleveland Clinic in den USA , erläutert, was über die Auslöser von Migräne bekannt ist und welche neuen wirksamen Behandlungsmethoden es gibt.
„Migräne ist sehr verbreitet. Die Betroffenen leiden unter lähmenden Kopfschmerzen. Sie können episodisch auftreten, aber auch chronisch sein. Wenn wir über Migräne sprechen, geht es eigentlich um die Häufigkeit der Kopfschmerztage in einem bestimmten Monat“, erklärt der Mediziner in einer aktuellen Pressemitteilung.
Was sind die Symptome der Migräne?
Neben den Kopfschmerzen treten bei Migräne weitere typische Symptome auf, wie Licht- und Geräuschempfindlichkeit, Übelkeit und auch Erbrechen.
Bekannte Auslöser der Migräne
Auch wenn die genauen Auslöser der Migräne noch weitgehend unbekannt sind, weiß man, dass bestimmte Nahrungsmittel, aber auch Medikamente, Stress, hormonelle Veränderungen, das Wetter und gestörter Schlaf Migräne auslösen können, berichtet der Mediziner.
Glücklicherweise gibt es für Menschen, die unter Migräne leiden, einige Möglichkeiten, die diese wirksam zu behandeln, so Dr. Estemalik. Vor allem rät er Betroffenen, ihren Lebensstil zu ändern.
Bei Migräne könne es zum Beispiel sinnvoll sein, die eigene Ernährung umzustellen, betont der Experte.
Behandlungsmöglichkeiten bei Migräne
Verschiedene, meist medikamentöse Therapien, können zur Behandlung der Migräne eingesetzt werden, wobei in keinem anderen Bereich der Neurowissenschaften in den vergangenen Jahren so viele neue Behandlungsmethoden entwickelt wurden wie bei der Migräne, erläutert Dr. Estemalik.So sei es heute sogar möglich, sich Botox spritzen zu lassen, um den Migräneschmerz zu unterdrücken.
Dass die Behandlung mit Botox die Intensität und Häufigkeit chronischer Migräne reduziert, bestätigt auch eine neuere Forschungsarbeit in der außerdem Behandlungsmöglichkeiten wie 5-Hydroxytryptamin-1F-Rezeptor-Agonisten und Calcitonin-Gene-Related-Peptide-Antagonisten als wirksame Alternativen zur Standardbehandlung benannt werden.
Als wirksame nicht-pharmakologische Behandlungen werden in der Studie Bewegung und kontrollierte Ernährung genannt.
Wenn die Migräne nur gelegentlich und in eher milder Form auftritt, kann laut Dr. Estemalik gegebenenfalls auch die Einnahme rezeptfreier Schmerzmittel bereits ausreichend Linderung verschaffen.
Allerdings sollte man diese Medikamente nicht regelmäßig einnehmen, da sonst ein sogenannter Rebound-Effekt droht, bei dem die Migräne wieder aufritt, sobald die Wirkung der Schmerzmittel nachlässt, warnt der Experte.
Mit Vitamin C vorbeugen?
Neben den genannten Ansätzen könnte die Einnahem von Antioxidantien wie insbesondere Vitamin C eine natürliche Prävention der Migräne ermöglichen.
So zeigt eine Studie, die vor wenigen Tagen in der Fachzeitschrift „Frontiers in Nutrition“ veröffentlicht wurde, dass eine höhere Vitamin-C-Aufnahme mit einem signifikant reduzierten Migräne-Risiko verbunden ist.
Eine gesunde Ernährung könnte demnach möglicherweise auch über den hohen Gehalt an Antioxidantien beziehungsweise Vitamin C ihre Wirkung gegen Migräne entfalten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Cleveland Clinic: Latest Treatment Options for Migraines (veröffentlicht 05.06.2024), Cleveland Clinic
- Yafang Zheng, Jing Jin, Chuanxiang Wei, Chunyuan Huang: Association of dietary vitamin C consumption with severe headache or migraine among adults: a cross-sectional study of NHANES 1999-2004; in: Frontiers in Nutrition (abgefragt 06.06.2024), Frontiers in Nutrition
- Rachel Urbank: New Treatments and the Impact of Psychological Disorders on Migraine Headache; Thesis, Rochester Institute of Technology (veröffentlicht 01.10.2024), Institutional Digital Repository
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.