Neue Erreger in einer global vernetzten Welt
Das Aufkommen und die rapide Zunahme von Fällen der durch den Coronavirus Sars-CoV-2 verursachten Infektionskrankheit Covid-19 zeigen deutlich, dass neu auftretende Infektionskrankheiten sich schnell weltweit ausbreiten können. Dies stellt die globale Gesellschaft, die öffentliche Gesundheit sowie die medizinische Gemeinschaft und Forschung vor komplexe Herausforderungen. Internationale Gesundheitsfachleute berichten.
Expertinnen und Experten des amerikanischen National Institute of Allergy and Infectious Diseases sowie des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) erläutern die Herausforderungen, die zu meistern sind, um globale Pandemien abzuwenden. Ihr Bericht wurde kürzlich in dem renommierten „New England Journal of Medicine“ vorgestellt.
Kann ein neuer Virus aufgehalten werden?
Als Reaktion auf die schnelle Ausbreitung des neuen Coronavirus führten die Vereinigten Staaten und andere Länder vorübergehende Reisebeschränkungen ein. Der aktuelle Bericht deutet darauf hin, dass diese Maßnahmen die Covid-19-Ausbreitung verlangsamt haben. Dennoch sollte sich den Fachleuten zufolge jeder darauf einstellen, dass Sars-CoV-2 früher oder später auf der ganzen Welt Fuß fassen wird.
Wie lange macht eine Eindämmung Sinn?
Nach Angaben des Forschungsteams ist eine Eindämmungsstrategie durch Reisebeschränkungen nur solange sinnvoll, bis sich der Erreger in den einzelnen Gemeinden ausbreitet. Haben sich bereits erste Infektionsketten etabliert, sei es wahrscheinlich sinnvoller, kranke Menschen zu Hause zu isolieren, Schulen zu schließen und die Arbeit von zu Hause (Homeoffice) zu fördern.
Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es?
Derzeit stehen weder ein Impfstoff noch Medikamente gegen Covid-19 zur Verfügung. Es befinden sich aber zahlreiche Impfstoffkandidaten in der frühen klinischen Erprobung. Zudem werden gerade neue Therapeutika getestet, darunter auch ein antivirales Medikament namens Remedesivir. Klinische Versuche an Menschen laufen bereits seit dem 21. Februar 2020.
Covid-19 verläuft bei den meisten Menschen unproblematisch
Bei den meisten Betroffenen treten nur geringe Beschwerden auf, die mit gängigen Hausmitteln gegen Grippe und vor allem durch häusliche Isolation behandelt werden sollten, da Covid-19 hochansteckend ist. Nähere Informationen finden Sie in dem Artikel: Coronavirus-Infektion mit Hausmitteln und Isolation behandelbar.
Die drei Grundpfeiler: Überwachung, Diagnose, Forschung
„Der Ausbruch von COVID-19 erinnert stark an die anhaltende Herausforderung durch neu- und wiederauftretende infektiöse Pathogene und die Notwendigkeit einer ständigen Überwachung, einer schnellen Diagnose und einer soliden Forschung, um die grundlegende Biologie neuer Organismen und unsere Anfälligkeit für diese zu verstehen und wirksame Gegenmaßnahmen zu entwickeln“, resümieren die Forschenden. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- National Institute of Allergy and Infectious Diseases: COVID-19 a Reminder of the Challenge of Emerging Infectious Diseases (veröffentlicht: 28.02.2020), niaid.nih.gov
- Anthony S. Fauci, H. Clifford Lane, Robert R. Redfield: Covid-19 — Navigating the Uncharted; in: The New England Journal of Medicine, 2020, nejm.org
- Qun Li, Xuhua Guan, Peng Wu, u.a.: Early Transmission Dynamics in Wuhan, China, of Novel Coronavirus–Infected Pneumonia; in: The New England Journal of Medicine, 2020, nejm.org
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.