Verbesserte Rheuma-Diagnose dank neuer Fußkamera
Eine neu entwickelte Kamera macht die Blutzirkulation im Vorderfuß sichtbar und stellt Durchblutungsveränderungen in Zehen und Füßen bildlich dar. Die Bilder können Ärztinnen und Ärzte dabei helfen, rheumatische Erkrankungen schneller zu erkennen.
Die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und der Medizinproduktehersteller Xiralite GmbH stellten kürzlich den Prototyp einer neuen Fußkamera vor. Mithilfe der Fluoreszenz-Bildgebung und einem Kontrastmittel lässt sich der Blutfluss in den oberflächlich verlaufenden Gefäßen der Zehengelenke sichtbar machen. Auf diese Weise können rheumatische Erkrankungen sowie Durchblutungsstörungen, die beispielsweise bei Diabetes mellitus entstehen können, diagnostiziert werden.
Rheuma kann sich durch viele unterschiedliche Krankheiten äußern
Rheuma ist ein Sammelbegriff für zahlreiche unterschiedliche muskuloskelettale Krankheitsbilder der Bewegungsorgane, darunter
- rheumatoide Arthritis (chronische Polyarthritis),
- Spondyloarthritiden,
- Psoriasis-Arthritis,
- Kollagenosen,
- Vaskulitiden,
- Arthrosen,
- Kristallarthropathien,
- Osteoporose,
- Fibromyalgie.
Bleibende Schäden durch Früherkennung verhindern
Je zügiger eine rheumatische Erkrankung erkannt wird, desto eher können bleibende Schäden an Gelenken und Knochen verhindert werden. Die neue Fußkamera soll dazu beitragen, solche Krankheiten früher und schneller zu erkennen.
Wie funktioniert die neue Fußkamera?
Patientinnen und Patienten bekommen zunächst das Kontrastmittel Indocyaningrün injiziert. Anschließend wird der Fuß unter die Kamera gehalten. LEDs im nahinfraroten Spektralbereich machen das Kontrastmittel und somit auch den Blutfluss im Fuß sichtbar. Die Untersuchung ist schmerzfrei, ohne Nebenwirkungen und dauert nur wenige Minuten. Außerdem erkennt das neue Diagnosewerkzeug Rheuma früher als ein Röntgengerät und das Verfahren ist preiswerter als eine Kernspintomographie. Nach Angaben der PTB wurde der Prototypen bereits ausgiebig und umfangreich getestet. (vb)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.