Die Krankenkassen AOK Saarland, AOK Rheinland-Pfalz und die IKK Südwest fusionieren zur Gesundheitskasse Südwest
06.07.2011
Die Allgemeine Ortskrankenkasse AOK Saarland und AOK Rheinland-Pfalz werden mit der IKK Südwest einen Zusammenschluss bilden. Aus den drei Krankenkasse entsteht die neue „Gesundheitskasse Südwest“.
Aus drei kleinen Krankenkassen wird eine gemeinsame große gesetzliche Krankenkasse entstehen. Die Verwaltungsvorstände der AOK Saarland und der AOK Rheinland-Pfalz haben nach Angaben interner Kreise der Fusion bereits am Montag und am Dienstag zugestimmt. Am kommenden Donnerstag will die IKK Südwest über den geplanten Zusammenschluss beraten. Fusionieren alle drei Kassen, so entstünde die „Gesundheitskasse Südwest“. In der neu zusammengestellten Krankenkassen wären dann rund 1,9 Millionen Menschen versichert. Gesundheitsökonomen gehen von einem finanziellen Gesamtvolumen von rund 5 Milliarden Euro aus. Etwa 4500 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wären nach dem Zusammenschluss beschäftigt.
Neue Gesundheitskasse Südwest haftet für IKK
Gegenüber dem Handelsblatt betonte der Vorstandsvorsitzender AOK Rheinland-Pfalz, Walter Bockemühl, dass die mögliche Haftung der IKK Südwest im Rahmen einer anderen Fusion in den Reihen der Innungskassen keine große Rolle spielt. Die IKK Classic sowie die Vereinigte IKK schließen sich nämlich zum 1. August 2011 zur sechs- größten Krankenkasse in Deutschland zusammen. Gestern hatten die Vorstände beider Kassen dem Zusammenschluss zugestimmt. Die neue Kasse heißt dann weiterhin „IKK classic“ und versichert etwa 3,6 Millionen Kassenpatienten. Ein Zusatzbeitrag ist für das kommende Jahr 2011 nicht geplant.
Durch die zweite Großfusion der Vereinigte IKK und der IKK classic haftet nun auch die AOK. Allerdings beschränke sich das Haftungsrisiko auf 32 Millionen Euro und ist begrenzt auf 2 Jahre. Das bedeutet eine Haftung von lediglich 16 Millionen Euro pro Jahr und entspricht 0,3 Prozent des Haushaltsvolumens der neuen Gesundheitskasse Südwest.
Für die neue Krankenkasse steht bereits ein neuer Vorstandsvorsitzender fest. Es wird aller Voraussicht nach der IKK-Südwest-Chef Frank Spaniol sein. „Nach den positiven Beschlüssen der Verwaltungsräte der AOK Saarland und der AOK Rheinland-Pfalz bin ich zuversichtlich, dass auch der Verwaltungsrat der IKK Südwest dieser wegweisenden Großfusion zustimmen wird“, kommentierte Spaniol im Handelsblatt. Der geplante Zusammenschluss ist deutschlandweit erstmalig, da drei Krankenkassen aus zwei verschiedenen Verbünden entstammen. Bislang sind keine Zusatzbeiträge geplant. (sb)
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Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
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