Lichttherapie bei Burnout und Depressionen
03.02.2015
Die Menge an Licht, die Menschen hierzulande abbekommen ist wegen dem häufigen Aufenthalt in Innenräumen nicht besonders hoch. Dies kann sich nicht nur negativ auf das Gemüt auswirken, sondern regelrecht krank machen. Wissenschaftler erforschen nun, ob spezielle Lichttherapien die Symptome eines Burnout lindern können.
Mangelndes Tageslicht vor allem im Winter
Die aufgenommene Lichtmenge reduziert sich durch dauerhafte Büroarbeit und den häufigen Aufenthalt in Innenräumen drastisch. Das wirkt sich nicht nur negativ auf das Wohlbefinden aus, sondern kann sogar krank machen. Insbesondere in den Wintermonaten, wenn die Tage kurz und grau sind, fehlt es an Licht. So manch einer verfällt dann in eine Winterdepression oder bekommt andere gesundheitliche Probleme. Bereits seit Jahrhunderten ist bekannt, dass sich Licht positiv auf Gemüt und Wohlbefinden auswirken. Österreichische Wissenschaftler erforschen nun, ob Lichttherapien Burnout-Symptome lindern können.
Saisonal abhängige Depression
Der menschliche Körper produziert unter Einfluss von Sonnenlicht verstärkt Endorphine und schüttet vermehrt den stimmungsaufhellenden Botenstoff Serotonin aus. An dunklen Tagen hingegen bildet sich vermehrt das Hormon Melatonin, das Einfluss auf den Schlaf-Wach-Rhythmus des Körpers hat und auf die Stimmung drückt. „Dies kann auch der Auslöser für eine Herbst-Winter-Depression sein“, erklärt Elisabeth Weiss vom Institut für Psychologie der Universität Graz, laut einer Meldung des „ORF“. Zur Wirksamkeit der Lichttherapie gibt es für diese saisonal abhängige Depression (SAD) inzwischen gute Daten. Die Wissenschaftler vermuten nun, dass eine zusätzliche Lichtexposition auch bei Burnout hilfreich sein könnte.
Burnout-Syndrom schwer von einer Depression zu unterscheiden
Weiss zufolge lasse sich das Erschöpfungssyndrom nur schwer von einer Depression unterscheiden. Es sei daher naheliegend, auch hier auf diese Therapieform zu setzen. Wie es heißt würden erste Ergebnisse einer Studie mit Burnout-Patienten bereits vorliegen. Experten zufolge gehörten Niedergeschlagenheit, Konzentrationsstörungen, chronische Müdigkeit und eine emotionale Distanz zur Arbeit zu den ersten Anzeichen eines Burnout-Syndroms. Manche Patienten schildern auch, dass sie eine starke innere Unruhe verspüren, Anfälle von Herzklopfen mit jagendem Puls oder auch Probleme mit der Verdauung haben.
Dreiwöchige Lichttherapie
Die Forscher an der Uni Graz untersuchen nun die Wirksamkeit einer dreiwöchigen Lichttherapie. Es werden dabei Lampen mit einer Beleuchtungsstärke von 10.000 Lux eingesetzt, die das Licht eines bewölkten Tages simulieren und so Rückschlüsse auf Stimmung, Kognition und Symptomatik von Burnout-Betroffenen zulassen. Bislang hätten die Ergebnisse gezeigt, dass sich die regelmäßigen Licht-Sitzungen positiv auf die Stimmung und den Erschöpfungszustand auswirken: „Es gibt nachweislich Veränderungen auf der Neurotransmitter-Ebene“, so Weiss. Neben der Therapie von psychischen Erkrankungen wird Licht auch zur Behandlung von Hautkrankheiten, wie Neurodermitis, eingesetzt. (ad)
Bild: Andreas Hermsdorf / pixelio.de
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