Schwangere sollten bei Schmerzmitteln und Zucker vorsichtig sein
Werdende Mütter sollten ganz besonders darauf achten, was in der Schwangerschaft auf dem Speiseplan steht. Sie können mit ihrer Ernährung die Gesundheit ihres Nachwuchses maßgeblich beeinflussen. Bei Zucker beispielsweise sollten sie eher zurückhaltend sein. Auch Schmerzmittel sollten Schwangere nur im Notfall nehmen.
Dem Kind keinen Schaden zufügen
Normalerweise will keine werdende Mutter ihrem Nachwuchs Schaden zufügen. Die meisten befolgen daher in Bezug auf Ernährung und Lebensstil Empfehlungen von Experten. So wird beispielsweise geraten, während der Schwangerschaft besser keine Medikamente einzunehmen. Das stimmt zwar, doch wenn Frauen sehr heftige Schmerzen haben, dürfen sie laut Fachleuten ruhig ein Mittel dagegen nehmen. Denn dem Kind geht es immer nur so gut wie der Mutter.
Auswirkungen auf den Nachwuchs
In den letzten Jahren haben wissenschaftliche Untersuchungen gezeigt, dass sich die Medikamenteneinnahme von Schwangeren auf ihren Nachwuchs auswirken kann. So berichteten spanische Forscher vom Centre for Research in Environmental Epidemiology (CREAL), dass die häufige Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft das Risiko für Autismus und ADHS erhöht.
Auch britische Wissenschaftler stellten fest, dass dieses Arzneimittel Hyperaktivität verursachen kann.
Dennoch dürfen auch Schwangere eine heftige Kopfschmerzattacke ruhig mit Schmerzmitteln behandeln, erklärte Professor Dr. Christof Schaefer in deiner Meldung der Nachrichtenagentur dpa. Der Mediziner, der sich an der Charité in Berlin mit den Auswirkungen von Medikamenten auf ungeborene Kinder beschäftigt, sagte: „Niemand muss sich mit Schmerzen quälen.“
Kopfschmerzen auf natürliche Weise behandeln
Allerdings sollte die werdende Mutter bei Kopfschmerzen zunächst an die frische Luft gehen, das Licht dimmen und darauf achten, dass sie sich nicht zu viel zumutet.
Als Hausmittel bei Kopfschmerzen kann in der Schwangerschaft auch zu Minzöl gegriffen werden, dass auf die Schläfen massiert wird. Wenn diese Tricks jedoch nicht helfen und zu den Schmerzen auch noch Übelkeit hinzukommt, ist der Griff zur Tablette okay.
Schmerzmittel nicht über Wochen einnehmen
„Die erste Wahl fällt nach wie vor auf Paracetamol. Schwangere dürfen bis zu drei Mal 1 Gramm pro Tag nehmen“, so Schaefer. Der Experten wies jedoch darauf hin, dass es sich dabei um keine Bonbons handelt, die Schwangere über Wochen einnehmen sollten.
„Wer damit aber ein paar Tage lang einen starken Kopfschmerz behandelt, muss sich nach derzeitigem Kenntnisstand keine Sorgen um das ungeborene Kind machen.“
Wie es in der dpa-Meldung weiter heißt, zählen im ersten und zweiten Schwangerschaftsdrittel auch Schmerztabletten mit dem Wirkstoff Ibuprofen zur ersten Wahl – in der üblichen Dosierung.
„Ab der 28. Schwangerschaftswoche kann Ibuprofen aber in den kindlichen Kreislauf eingreifen oder die Nierenfunktion des Fötus’ beeinträchtigen.“
Außerdem verschließen nicht-steroidale Antirheumatika (NSAR) wie zum Beispiel Ibuprofen im dritten Trimenon unter Umständen den „Ductus arteriosus botalli“. In einem solchen Fall würde das Kind im Mutterleib anfangen zu atmen und am Fruchtwasser ertrinken.
Komplementärmedizinische Verfahren können helfen
Es tut auch dem Nachwuchs gut, wenn es der Mutter gut geht. Frauen, die unter starken Schmerzen leiden, tun dem Ungeborenen keinen Gefallen und sollten deswegen auch behandelt werden, idealerweise in Absprache mit einem Gynäkologen.
„Wer dagegen Schmerzen gut kompensieren kann, der braucht auch keine Angst zu haben, dass die Schmerzen dem Kind schaden“, sagte Schaefer.
Vielen können auch komplementärmedizinische Verfahren wie Akupressur helfen oder auch, sich einfach mal mit einem warmen Tee aufs Sofa zurückzuziehen. Denn Ruhe ist bekanntermaßen manchmal die beste Medizin.
Auf eine ausgewogene Ernährung achten
Neben Medikamenten kann auch die Ernährung von werdenden Müttern Einfluss auf die Gesundheit ihres Nachwuchses haben. So berichteten britische Wissenschaftler vor wenigen Monaten, dass ein Speiseplan mit viel Fett und Zucker in der Schwangerschaft zu ADHS führen kann.
Zwar müsse nicht komplett auf solche Lebensmittel verzichtet werden , doch es sollten einige einfache Essensregeln für Schwangere beachtet werden.
Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) schreibt auf ihrer Webseite: „Die Lebensmittelauswahl und somit die Zusammensetzung der Nährstoffe sollte in der Schwangerschaft besonders sorgfältig erfolgen.“
Auf dem Speiseplan sollten unter anderem viel Gemüse und Salat stehen. Laut Fachleuten sollten zu jeder Mahlzeit ein bis zwei Gläser Wasser getrunken werden. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.