Scheidungen können ansteckend wirken
04.11.2013
Eine Langzeitstudie der Wissenschaftlerin Rose McDermott von der Brown University im US-Bundesstaat Rhode Island kam zu dem Ergebnis, dass Scheidungen hochansteckend sind. Die Ergebnisse wurden nun im Fachjournal „Social Forces“ veröffentlicht. Die Auswertung der bereits 1948 begonnene Studie hat herausgefunden, dass wenn sich gute Freunde scheiden lassen, sich das eigene Risiko einer Scheidung um 75 Prozent erhöht. Innerhalb des Bekanntenkreis ist die Gefahr zwar vermindert, sie beträgt aber immer noch 33 Prozent.
Mehr als 10.000 Menschen haben Daten geliefert
Die Forscherin analysierte insgesamt die Daten von mehr als 10.000 Amerikanern, die letztendlich über zwei Generationen hinweg erhoben wurden. Irrelevant ist dabei die Entfernung der beiden Freunde voneinander. Vielmehr ist die Enge der Freundschaft zu dem sich scheiden lassenden Paar von Bedeutung. Dabei kam auch zutage, dass sogar die Freunde der Freunde, von der Scheidung beeinflusst werden. Und das auch, wenn diese selbst das Scheidungspaar gar nicht persönlich kennen.
Kinder und verheiratete Paare helfen zusammen zu bleiben
Kein Grund zur Panik, denn als Gegenmittel hat sich gezeigt, dass bei Paaren mit Kindern das Risiko deutlich sinkt. Dabei lässt sich zusammen fassen, je mehr Kinder ein Ehepaar hat, desto geringer ist das Bedürfnis sich scheiden zu lassen, wenn Bekannte oder Freunde diesen Schritt gehen. Man kann dieser Studie aber auch noch einen weiteren Positiven Aspekt abgewinnen.Im Umkehrschluss bedeutet das auch, das genügend verheiratete Paare im Freundeskreis das Risiko minimieren und so zu einer Balance beitragen.
Das Phänomen der „sozialen Ansteckung“ wurde auch schon in anderen Studien beobachtet und ist somit schon länger bekannt. Bei Gewichtsveränderungen von guten Freunden zum Beispiel, wurde auch eine Beeinflussung festgestellt. Ebenso wurde beobachtet, dass wenn Geschwister Kinder bekommen, sich der eigen Kinderwunsch oftmals erhöht und kurze Zeit später Nachwuchs im Anmarsch ist. (fr)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.