Neue Therapie für Bauchspeicheldrüsenkrebs: Es werden noch Probanden gesucht
06.07.2013
Wissenschaftler des Universitätsklinikums in Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen die Überlebenschancen von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen. Bei der neuen Form der Therapie sollen Bestrahlung und Chemotherapie vor einer Operation erfolgen.
Selten aber sehr gefährlich
Ein Tumor der Bauchspeicheldrüse (Bauchspeicheldrüsenkrebs) ist zwar selten, aber wenn er auftritt sehr gefährlich. Nach der Diagnose eines Pankreastumores leben fünf Jahre später nur noch zwischen sechs (Männer) und acht (Frauen) Prozent der Betroffenen. Das sei die niedrigste Überlebensrate unter allen Krebserkrankungen. Prof. Maximilian Bockhorn von der UKE erklärte: „Die Heilungschancen sind bei dieser Erkrankung leider sehr schlecht, da der Tumor häufig erst in einem späten Stadium diagnostiziert wird.“ Den Angaben zufolge erkranken jedes Jahr etwa 15.000 Menschen an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
Überlebenschancen erhöhen
Wissenschaftler des Universitätsklinikums in Hamburg-Eppendorf (UKE) wollen nun mit einer bundesweiten Studie die Überlebenschancen von Patienten mit Bauchspeicheldrüsenkrebs erhöhen. Die Forscher werden in den nächsten sechs Jahren von der Deutschen Forschungsgemeinschaft mit insgesamt 2,8 Millionen Euro unterstützt, so das UKE am Freitag. Bundesweit sind 19 Kliniken an der Untersuchung beteiligt und ab August dieses Jahres sollen die ersten Patienten behandelt werden. An der Studie sollen insgesamt 410 Erkrankte teilnehmen, die keine Metastasen haben und noch nicht therapiert werden.
Studienteilnehmer gesucht
Laut den Angaben der UKE-Forscher weisen erste Ergebnisse aus den USA darauf hin, dass sich für die Patienten die Überlebenschancen erhöhen könnten, wenn sie vor der Operation bestrahlt werden und eine Chemotherapie erhalten. Mit der neuen Studie solle das überprüft werden. Bisher war es umgekehrt und der Tumor wurde erst operativ entfernt, bevor dann mit einer Chemotherapie mögliche restliche Krebszellen zerstört werden sollten. „Primäres Ziel ist es, das Langzeitüberleben der Patienten deutlich zu verbessern – von derzeit 30 auf 42 Prozent nach drei Jahren", so die Mediziner. Patienten, die sich für eine Studienteilnahme interessieren, können sich an das Sekretariat der Klinik wenden: Telefon (040) 7410-52401. (ad)
Bild: Rainer Sturm / pixelio.de
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