74 weitere Tiere wegen Rinder-TBC getötet
11.01.2013
Im Allgäu breitet sich die Rinder-Tuberkulose (Rinder-TBC) aus. Im Landkreis Oberallgäu sind bereits in 21 landwirtschaftlichen Betrieben infizierte Tiere gemeldet worden. Insgesamt zeigten 74 Tiere ein positives TBC-Test-Ergebnis. Die betroffenen Rinder wurden getötet. Rinder TBC ist auf den Menschen übertragbar.
Reihenuntersuchung wegen Rinder-TBC
Wie das Landratsamt Sonthofen am Mittwoch mitteilte, zeigte keines er erkrankten Tiere äußerliche Symptome. Dem Pressesprecher Andreas Kaenders zufolge, bleiben die betroffenen Höfe 16 Wochen lang gesperrt. In dieser Zeit dürfen sie keine Rinder oder unbehandelte Milch verkaufen. Wie es zur Ansteckung der Tiere kommen sei, könne zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht festgestellt werden. Es sei möglich, dass sich die Rinder bei Rotwild angesteckt hätten, da einige Tiere den Sommer auf einer Alpe verbracht hätten.
Nachdem im vergangen Herbst die ersten Fälle von Rinder-TBC auftraten, hatte das Landratsamt eine Reihenuntersuchung aller Rinderbestände angeordnet. Bisher wurden jedoch erst 145 Betriebe von insgesamt knapp 2.000 Höfen untersucht.
Deutschland gilt seit 1997 offiziell als frei von Rinder-TBC. Dennoch treten jedes Jahr vereinzelt Fälle auftreten. So kam es auch im Unterallgäu im Landkreis Mindelheim bei acht Tieren auf vier Höfen zu Infektionen. Die betroffenen Rinder wurden getötet.
Auch Österreich ist von Rinder-TBC betroffen. Ende Dezember traten die Infektion im Zillertal auf, wo 65 Rinder und zehn Ziegen seitens der Behörden getötet wurden.
Rinder-TBC auf Menschen übertragbar
Rinder-TBC ist in Deutschland eine anzeigepflichtige Tierseuche, deren Bekämpfung gesetzlich geregelt ist. Es besteht ein Impf- und Heilungsverbot. Der Erreger gehört zu den Mycobakterien und ist auf den Menschen übertragbar. Eine Ansteckung erfolgt meist durch Tröpfcheninfektion oder über kontaminiertes Trinkwasser und Futter. Anfällig sind vor allem Menschen mit einem geschwächten Immunsystem wie ältere Menschen und chronisch Kranke. (sb)
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Bild: Erika Hartmann / pixelio.de
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