Medizinern erzielen großen Erfolg bei der Diagnose von Brustkrebs
Forscher haben jetzt einen Test entwickelt, der bei Frauen feststellen kann, ob diese ein hohes Risiko für die Wiederkehr von Brustkrebs innerhalb der nächsten zehn Jahre aufweisen. Solch ein Test könnte dazu beitragen, dass Risiko der Krebserkrankung bei einzelnen Patientinnen genauer zu beurteilen und ihnen so eine medizinische Überwachung oder vorbeugende Behandlung zu bieten.
Die Wissenschaftler des Institute of Cancer Research, London stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass ein neu entwickelter Test eine wiederkehrende Erkrankung von Brustkrebs effektiv vorhersagen kann. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Studie.
Forscher analysieren Gewebeproben von knapp 1.200 Frauen
Bei ihrer Studie suchten die Experten nach sogenannten Immunzellen-Hotspots in und um die Tumore. Dabei konnten sie feststellen, dass Frauen mit einer hohen Anzahl von solchen Hotspots eher einen Rückfall durch ihre Brustkrebserkrankung erleben. Für die Untersuchung analysierten die Forscher die Gewebeproben von insgesamt 1.178 Frauen mit der häufigsten Form von Brustkrebs – Östrogenrezeptor-positivem Brustkrebs.
Vorhandene Immunzellen-Hotspots führten zu einem erhöhten Risiko
Mit der Hilfe eines neu entwickelten Computer-Tools wurden die Proben ausgewertet, die als Teil einer klinischen Studie vom Royal Marsden NHS Foundation Trust und anderen Krankenhäusern in Großbritannien gesammelt wurden. Dabei konnten die Experten feststellen, dass die Frauen mit Immunzellen-Hotspots eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von 25 Prozent aufwiesen, dass ihr Brustkrebs innerhalb von zehn Jahren nach Beginn der Behandlung wiederkehrt. Das Risiko, dass der Krebs innerhalb von fünf Jahren zurückkehrt, war bei Frauen mit Immunzellen-Hotspots um 23 Prozent erhöht.
Test hilft bei Entscheidungen über den richtigen Behandlungsverlauf
Sobald der neue Test validiert ist, könnte er dazu verwendet werden, das Risiko eines Krebsrückfalls vorherzusagen und so Entscheidungen über den richtigen Behandlungsverlauf zu treffen, erläutern die Wissenschaftler. Ein besseres Verständnis des Immunsystems bei Brustkrebs könnte in Zukunft helfen zu verstehen, warum bestimmte Immuntherapien bei einigen Patienten funktionieren, bei anderen Patienten aber wirkungslos bleiben. So könnten neue Therapieziele für die Immuntherapie bestimmt werden, sagen die Forscher.
Weitere Forschung ist nötig
Das neue automatisierte Computer-Tool ermöglicht eine Einschätzung des Rückfallrisikos auf der Grundlage der räumlich organisierten Zellen. So kann auch festgestellt werden, ob die Immunzellen im Tumor zusammengefasst sind oder nicht, erklären die Experten. Weitere und größere Studien seien jetzt erforderlich, bevor ein Immun-Hotspot-Test in die Kliniken kommt.
Test zeigt Muster, welche unter dem Mikroskop nicht erkannt werden können
Die in unserer Studie verwendeten Proben sind bereits Teil der klinischen Praxis. Dies bedeutet, dass die Implementierung eines Immun-Hotspot-Tests relativ einfach und kostengünstig wäre, sagen die Wissenschaftler. Es gebe bereits eine Reihe von molekularen Tests, welche bei der Behandlung von Frauen mit Brustkrebs im frühen Stadium verwendet werden, aber keiner von ihnen hat sich auf die immunen Aspekte der Krankheit konzentriert. Der neue Computer-basierte Test analysiert automatisch Brustkrebsproben und zeigt Muster, die unter dem Mikroskop mit dem menschlichen Auge nicht zu erkennen sind. In Zukunft könnte der Test uns erlauben, jene Patienten zu identifizieren, die ein höheres Risiko des Rückfalls nach einer Hormontherapie haben und so die Behandlung der Betroffenen zu ändern.
Spielt das Immunsystem eine Schlüsselrolle bei Hormonbehandlungen von Brustkrebs?
Das Immunsystem spielt wahrscheinlich eine Schlüsselrolle, wie Brustkrebs auf eine Hormonbehandlung reagiert, erklären die Wissenschaftler. Die Messung der Immunantwort gegen Krebs könnte in Zukunft wichtig sein, um von einer Immuntherapie profitierende Patienten zu identifizieren. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.