Auf der Frühgeborenenstation der Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken (HSK) in Wiesbaden hat sich bei neun Kindern eine Besiedelung mit dem Keim MRSA bestätigt. Woher der Keim kommt, sei laut den Angaben der Klinik derzeit noch unklar, daher würden nun umfassende Untersuchungen durchgeführt. Den Kindern gehe es gut, vorsorglich würden jedoch bis auf weiteres keine weiteren Frühgeborenen im Bereich der Neonatologie aufgenommen, so die Mitteilung der HSK.
Keime bei routinemäßigen Screenings entdeckt
Erneuter Fall von Keimen bei Frühgeborenen: Auf der neonatologischen Station der Wiesbadener Dr. Horst Schmidt Kliniken sind bei neun Kindern MRSA-Erreger („Krankenhauskeime“) festgestellt worden. Wie die Klinik berichtet, handele es sich in allen Fällen um eine Besiedlung, was bedeutet, dass die Kinder Träger des Keimes sind, aber keine Infektion vorliegt. Keins der neun Frühchen zeige demnach keimbedingte Krankheitssymptome, „allen Kindern geht es gut. Alle Kinder sind stabil“, so die Mitteilung der Klinik. Fünf weitere Kinder auf der Station seien nicht betroffen. Die Keime waren bei vorsorglichen Screenings auf der Station festgestellt worden.
Vorwürfe zu hygienischen Mängeln werden geprüft
Wie es zu der Übertragung kam, sei den Angaben zufolge noch unklar. Die Klinik habe die Behörden umgehend über die Entdeckung des Keims informiert und alle erforderlichen Maßnahmen ergriffen, erklärte der Wiesbadener Gesundheitsdezernent Axel Imholz (SPD) gegenüber der Nachrichtenagentur „dpa“. „Was man tun musste, ist getan worden“, so Imholz. Geplant sei gemeinsam mit Wiesbadens Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) ein Treffen mit der Klinikleitung, um einen Bericht über Hygienemängel in der Klinik zu besprechen. „Allen Vorwürfen wird nachgegangen”, betonte Imholz.
Um die Ursache zu finden, würden nun laut der Klinikmitteilung umfassende Untersuchungen der Eltern, sämtlicher Mitarbeiter der Station sowie der im Einsatz befindlichen medizinischen Geräte durchgeführt. Mit ersten Ergebnissen könnte in den nächsten Tagen gerechnet werden. Um eine Ausbreitung der Keime zu vermeiden, seien „maximal mögliche Schutzmaßnahmen“ eingeführt worden. Diese umfassen unter anderem das Tragen vollständiger Schutzkleidung (Schutzkittel, Handschuhe, Mund-/Nasenschutz, Haube) bei allen Personen, Mitarbeitern und Angehörigen die Kontakt zu den Kindern haben. Zudem seien die nicht betroffenen Säuglinge innerhalb der Station getrennt untergebracht und würden von gesondertem Personal versorgt. (nr)
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