Tipps vom Gesundheitsamt für die Sonnenfinsternis
20.03.2015
Um die Sonnenfinsternis, ohne Augenschäden zu riskieren, anzuschauen, sollte eine sogenannte SoFi-Brille mit schützender Filterfolie aufgesetzt werden. Eine spezielle Beschichtung verhindert, dass zu viel Licht ins Auge gelangt. Denn die UV-Strahlung kann der Netzhaut schaden. Im schlimmsten Fall droht Erblindung beim ungeschützten Blick in die Sonne. Experten geben Tipps, was im Notfall zu tun ist.
Augen vor UV-Strahlung schützen
Wenn die SoFi-Brille einen Moment verrutscht oder einen Riss hat, kann der Blick ungewollt direkt die Sonne treffen. Seit Tagen warnen Experten angesichts der heutigen Sonnenfinsternis explizit vor solchen Fällen. Denn die Augen sollten unbedingt vor der direkten UV-Strahlung geschützt werden. Bei normalem Sonnenlicht sorgt ein angeborener Reflex dafür, dass wir unsere Augen vor grellem Licht schützen. Während einer Sonnenfinsternis schauen wir jedoch absichtlich unmittelbar in die Sonne. Der Reflex funktioniert deshalb nicht und die Schutzreaktion ist lahmgelegt.
Treten grünliche Flecken im Sehfeld auf, nachdem man direkt in die Sonne geschaut hat, kann das ein Warnsignal sein. Verschlimmert sich die Situation, sollten Betroffene in jedem Fall einen Arzt aufsuchen. Denn bereits ein kurzer Blick kann ausreichen, um die Netzhaut des Auges so stark zu schädigen, dass die Sehkraft teilweise oder vollständig nachlässt. Die Hornhaut des Auges und die Augenlinse bündeln die einfallende UV-Strahlung so stark, dass es zur Verbrennung der Stelle des scharfen Sehens kommen kann. Betroffene entwickeln in der Folge eine Hornhaut- oder Bindehautentzündung. Auch eine Linsentrübung ist möglich, wenn die Strahlung Eiweiße in der Linse verändert. Ist die Netzhaut geschädigt, droht die Erblindung durch Makuladegeneration.
Bei schmerzenden Augen nach dem Blick in die Sonne sofort zum Arzt
Wie das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) informiert, gibt der Körper kein Warnsignal, da die Netzhaut keine Schmerzrezeptoren hat. Wenn man Schmerzen verspürt „ist es zu spät“, so das BfS.
Etwa sechs Stunden nach der Verbrennung treten ähnlich wie beim Sonnenbrand erste Schmerzen auf. Betroffene sollten dann umgehend einen Arzt aufsuchen. Das gilt auch, wenn sie einen schwarzen Fleck vor sich sehen, der nicht verschwindet. „Der Augenarzt wird dann entzündungshemmende Medikamente geben, damit sich die Zellen möglichst gut erholen können“, zitiert „Focus Online“ Georg Eckert vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA). Das helfe aber nicht immer.
Das BfS informiert über die Anforderungen, die eine Schutzbrille in jedem Fall erfüllen sollte: „Für die direkte Beobachtung der Sonne sollten ausschließlich Schutz- oder Folienbrillen verwendet werden, die eindeutig zu diesem Zweck bestimmt sind und besondere Filtereigenschaften aufweisen. Höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts dürfen hindurchkommen.“ (ag)
>Bild: J. Patrick Fischer, Wiki
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.