Nierenkrebs: Genschäden durch Aristolochiasäuren
12.11.2014
Die Aristolochiasäure der Aristolochia clematitis (gewöhnliche Osterluzei) kann offenbar Nierenkrebs auslösen. Dies zeigt eine Studie aus Rumänien. Die Probanden wiesen viele Klarzellkarzinome auf, die für die Aristolochiasäure kennzeichnend sind.
Das Klarzellkarzinom nimmt vor allem in Zentraleuropa stark zu, ohne dass die Gründe hierfür bekannt sind. Auf einen möglichen Auslöser sind jetzt Forscher des International Cancer Genome Consortium aus Montreal gestoßen.
Sie untersuchten Genome in 94 Klarzellkarzinomen von Patienten aus Tschechien, Rumänien, Russland und Großbritannien. Die Forscher waren dabei auf der Suche nach Mutationen, die für den Krebs typisch sind. Dabei entdeckten sie eine Besonderheit bei den rumänischen Patienten: Bei zwölf von vierzehn Patienten wies das Genom eine unerwartet hohe Frequenz von Transversionen der Nukleotid-Paare von A-T nach T-A auf, was mit einer Exposition auf Aristolochiasäure in Verbindung gebracht wird. Die Osterluzei ist auf dem gesamten Balkan weit verbreitet und kann leicht in den Nahrungskreislauf gelangen. Diese Kontamination wird bereits für die sogenannte Balkan-Nephropathie verantwortlich gemacht. Die Forscher untersuchen jetzt weitere Tumore, um ihren Verdacht zu erhärten. Hier lesen Sie mehr dazu. (pm)
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