Unwissenheit und Unsicherheit halten viele Menschen von wiederbelebenden Maßnahmen ab
Viele erwachsene Menschen sind nicht in der Lage, die wichtigen Maßnahmen einer sofortigen Wiederbelebung einzuleiten, wenn in ihrer Nähe eine Person bewusstlos zusammenbricht. Gründe für die mangelnde Hilfe sind häufig Unwissenheit oder Unsicherheit. Schätzungsweise hilft in solch einer Situation nur einer von fünf Erwachsenen. Mediziner rufen jetzt dazu auf, dass mehr jungen Menschen eine lebensrettende Reanimation beigebracht wird.
Die Wissenschaftler der British Heart Foundation und der Warwick Medical School stellten bei ihrer Untersuchung fest, dass nur etwa einer von fünf Erwachsenen im Vereinigten Königreich richtig handelt und hilft, wenn in der Umgebung eine Person zusammenbricht, welche eine sofortige Wiederbelebung benötigt. Die Mediziner veröffentlichten eine Pressemitteilung zu den Ergebnissen ihrer Studie.
150.000 junge Menschen lernen alleine dieses Jahr Maßnahmen zur Reanimation
Alleine in diesem Jahr werden mehr als 150.000 junge Menschen bei Großveranstaltungen in ganz Großbritannien ausgebildet, um eine Wiederbelebung oder Reanimation einzuleiten. Bereits seit längerer Zeit fordern führende Organisationen, dass alle jungen Menschen geschult werden, um eine solche lebensrettende Reanimation durchführen zu können.
Ein lebensbedrohliche Herzstillstand tritt leider häufig auf
Die Forscher der Warwick Medical School führten eine Umfrage an 2.000 Menschen im ganzen Land durch, um herauszufinden, wie wahrscheinlich Personen einen lebensbedrohlichen Herzstillstand erleben. Es wurde schnell klar, dass eine große Anzahl an Menschen im Laufe des Lebens einen lebensbedrohlichen Herzstillstand erleidet. Die Wissenschaftler fanden außerdem heraus, dass wenn Menschen eine Schulung zur Reanimation gemacht hatten, diese dadurch fast dreimal häufiger Maßnahmen zur Wiederbelebung durchführten.
Überlebensraten für einen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses sind sehr gering
Dies unterstreicht die Bedeutung von Maßnahmen zur Wiederbelebung zur Verbesserung der Überlebensraten. Solche Überlebensraten für einen Herzstillstand außerhalb eines Krankenhauses sind in Großbritannien besorgniserregend gering. Nur maximal jeder zehnte Betroffene überlebt einen derartigen Zwischenfall.
Jeder Mensch sollte in seinem Leben Maßnahmen zur Reanimation erlernen
Eine Umfrage der British Heart Foundation ergab außerdem, dass überwältigende 89 Prozent der Befragten der Meinung waren, Maßnahmen zur Wiederbelebung sollten in allen Schulen im Vereinigten Königreich unterrichtet werden. Wenn mehr Menschen eine Reanimation durchführen können, wird dies jedes Jahr Tausende von Leben retten. Die gleiche Umfrage ergab außerdem, dass bei etwa 40 Prozent der Befragten eine deutliche Abneigung besteht, wiederbelebende Maßnahmen durchzuführen, weil sie die Fähigkeiten und das nötige Wissen zu einer Wiederbelebung nicht besitzen. „Unsere Forschung zeigt, wie wichtig es für alle Menschen ist Maßnahmen zur Wiederbelebung zu erlernen“, erklärt Professor Gavin Perkins von der University of Warwick. Eine von fünf Personen wird irgendwann in ihrem Leben die Möglichkeit haben, ein Leben zu retten, wenn sie in der Lage ist eine Reanimation durchführen, fügt der Experte hinzu.
Bei einem Herzstillstand zählt jede Sekunde
Eine Wiederbelebung ist ein wichtiger Schritt zum Überleben nach einem Herzstillstand. Die Überlebenswahrscheinlichkeit beträgt fast Null, wenn Menschen leblos zusammenbrechen und keine Reanimation erhalten, bis dann ein Notdienst eintrifft, sagen die Wissenschaftler. Tausende von Todesfällen könnten verhindert werden, wenn mehr Menschen Maßnahmen zur Wiederbelebung erlernen würden. In solchen Momenten zähle einfach jede Sekunde. Menschen müssen die lebensrettenden Fertigkeiten erlernen, um dadurch genug Selbstvertrauen für nötige Reanimation zu erhalten, wenn eine Person mit einem Herzstillstand in ihrer Nähe zusammenbricht.
Die nötigen Fähigkeiten sind leicht zu erlernen
Wenn junge Menschen lebensrettende Maßnahmen erlernen, werden sie dadurch zu den Lebensrettern von morgen, erläutern die Mediziner. In der heutigen Zeit erhalten über 150.000 junge Menschen sowohl eine persönliche Ausbildung, als auch Onlineunterricht durch unsere kostenlose Lifesaver-App, erklärt Federico Moscogiuri Vorstandsvorsitzender des Resuscitation Council (UK). Individuelle Anstrengung von einzelnen Personen und national koordinierte Aktivitäten werden zu einer verbesserten Überlebenswahrscheinlichkeit für Opfer von einem Herzstillstand führen, mutmaßt der Experte. Jeder könne ein Lebensretter werden, die nötigen Fähigkeiten dafür seien einfach zu erlernen. Die meisten Herzversagen finden im häuslichen Bereich statt und aus diesem Grund sei es besonders wichtig, dass die Menschen in der häuslichen Umgebung in der Lage sind, durch eine Wiederbelebung Leben zu retten. (as)
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