Nur jeder vierte Mann geht zu Vorsorgeuntersuchungen
18.09.2012
Nur jeder vierte Mann geht aktuellen Studien zufolge regelmäßig zu Vorsorgeuntersuchungen. Frauen stehen mit etwa 60 Prozent wesentlich besser da. Das vermeintlich starke Geschlecht sucht meist erst einen Arzt auf, wenn sich Beschwerden deutlich zeigen. Männer glauben, dass sie gesund sind, wenn sie sich so fühlen. Ein fataler Irrtum. Denn viele ernsthafte Erkrankungen – allen voran Krebs – machen sich zunächst nicht bemerkbar, lassen sich aber genau in diesem Frühstadium oft erfolgreich therapieren. „Es kommt daher häufig vor, dass Frauen nicht nur ihre eigenen Vorsorgetermine im Blick behalten, sondern auch die ihrer Partner“, berichtet Dr. Reinhold Schaefer, Urologe und ärztlicher Geschäftsführer der Uro-Gmbh Nordrhein, einem Zusammenschluss niedergelassener Urologen.
Spezielle Urintests, Blutanalysen, Stuhlproben, Tast- und Ultraschalluntersuchungen zeigen bösartige Veränderungen an Hoden, Prostata, Nieren und Blase frühzeitig auf und eröffnen so gute Chancen auf vollständige Genesung. „Je früher eine medikamentöse Therapie, Bestrahlung oder ein operativer Eingriff eingeleitet wird, desto besser die Heilungschancen“, betont Dr. Schaefer. „Außerdem lassen sich so in vielen Fällen Folgeerkrankungen wie Erektionsstörungen oder Inkontinenz ebenso vermeiden wie ein Streuen des Tumors auf andere Organe.“ Entgegen aller Unkenrufe sind Vorsorgeuntersuchungen dank neuester Techniken und Methoden überhaupt nicht schmerzhaft und geben schnell und zuverlässig Aufschluss über den Gesundheitszustand. Urologen empfehlen daher bereits Männern ab 18 Jahren, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen – besonders, wenn erbliche Vorbelastungen vorliegen. „Zur Not auch gerne mit sanftem, gut gemeintem Druck durch die verantwortungsbewusste Partnerin“, schließt Dr. Schaefer. (pm)
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