EFSA warnt vor der krebserregenden Wirkung von Palmöl
Viele Kinder und auch Erwachsene essen gerne Nutella zum Frühstück. Ein Hauptbestandteil der schmackhaften Nuss-Nougat-Creme ist enthaltenes Palmöl. Doch jetzt gibt es leider eine schlechte Nachricht für alle Nutella-Liebhaber. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) warnte davor, dass Palmöl durch eine Verarbeitung bei hohen Temperaturen potentiell krebserregend wirken kann.
Eine neue Studie hatte im Dezember festgestellt, dass es eine Verbindung zwischen Palmöl und der aggressiven Ausbreitung von Krebs in Mäusen zu geben scheint. Auch die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit stuft Palmöl als ein mögliches Karzinogen ein. Wenn das Palmöl bei hoher Temperatur (ca. 200 Grad Celsius) verarbeitet wird, scheint es potenziell krebserregend zu sein, erläutern die Experten in einer Pressemitteilung.
Diese Karzinogene können in Pflanzenöl enthalten sein:
Bei der Untersuchung bestimmter Pflanzenöle stellte die EFSA fest, dass sich beispielsweise folgende Karzinogene bilden: 3-Monochlorpropandiol (3-MCPD) und 2-Monochlorpropandiol (2-MCPD). Die höchsten Werte dieser Substanzen wurden in Palmöl und Palmfett entdeckt.
Negative Auswirkungen der Produktion von Palmöl
Die EFSA erklärte, dass Margarine, Gebäck und Kuchen als Hauptquelle für den Konsum von Palmöl gelten. So warnt die EFSA nicht direkt vor dem Konsum der Nuss-Nougat-Creme. Trotzdem ist Palmöl ein Hauptbestandteil von Nutella. Neben dem Verdacht Krebs zu erregen, hat Palmöl bereits eine Vorgeschichte mit mehreren weitreichenden negativen Auswirkungen. Zu diesen gehören beispielsweise die Entwaldung, das Aussterben von verschiedenen Arten von Lebewesen, etliche Verletzungen der Menschenrechte und hohe Treibhausgasemissionen.
Ferrero distanziert sich von den Vorwürfen
Ferrero schrieb bereits als Reaktion in einer Erklärung, dass in Nutella verwendetes Palmöl nicht zu irgendwelchen der oben erwähnten negativen Folgen beitrage. Das italienische Unternehmen wurde auch Mitglied der sogenannten Palm Oil Innovation Group. Diese Initiative ziele darauf ab, die Palmöl-Industrie zu reformieren, wird auf der Internetseite von Nutella erläutert.
Ferrero: Es gibt keine konkreten Beweise für die schädliche Wirkung von Palmöl
Auf ihrer Website widerspricht das Unternehmen Ferrero auch direkt den angeblichen negativen gesundheitlichen Auswirkungen: Im Gegensatz zu einigen opportunistischen Ansichten sei es nicht korrekt zu behaupten, dass Palmöl schädlich für die menschliche Gesundheit ist. Weiter wird auch eine Kampagne aus den 1980er Jahren aus den USA zitiert, welche vor der gefährlichen Wirkung von Palmöl auf die Gesundheit warnte. Damals widerlegten Wissenschaftler diese Aussage. So stieg der Verbrauch von Palmöl wieder an.
Diese Produkte enthalten Palmöl
Trotzdem wirft der jüngste Bericht der EFSA berechtigte Bedenken über die Sicherheit des Verbrauchs von Palmöl auf. Es gibt zahlreiche verarbeitete Nahrungsmittel, welche Palmöl enthalten. Zu diesen gehören beispielsweise verpacktes Brot, Eiscreme und Margarine. Aber auch nicht-essbare Gegenstände enthalten teilweise Palmöl. Zu diesen gehören Produkte wie Lippenstifte und Waschmittel.
Ferrero startet Kampagne für Sicherheit von Nutella
Nutella macht ungefähr ein Fünftel des Umsatzes von Ferrero aus. Aus diesem Grund startete das Unternehmen eine Werbekampagne, welche die Öffentlichkeit von der Sicherheit von Nutella überzeugen soll.
Palmöl macht Nutella cremig und länger haltbar
Laut der Nachrichtenagentur Reuters ist Palmöl verantwortlich für die cremige Textur und lange Haltbarkeit von Nutella. Die Herstellung von Nutella ohne Palmöl würde zu einen minderwertigen Ersatz des Produkts führen, erklärt Vincenzo Tapella der Einkaufsmanager von Ferrero gegenüber Reuters.
Ferrero verwendet jährlich etwa 185.000 Tonnen Palmöl
Palmöl ist das billigste Pflanzenöl. Ferrero verwendet rund 185.000 Tonnen dieser Zutat pro Jahr. Die Verwendung anderer Öle könnte die Konsistenz des Produkts beeinflussen, dadurch den Absatz verringern und zusätzlich die Kosten von Ferrero massiv erhöhen.
Weitere Untersuchungen sind nötig
Die EFSA kann keine Vorschriften erlassen. Außerdem empfiehlt die Behörde auch nicht den Konsum von Palmöl generell einzustellen. Trotzdem erklärt die EFSA, dass Palmöl ein potenziell schädlicher Inhaltsstoff ist und fordert aus diesem Grund weitere Untersuchungen. Zur Zeit wird eine laufende Untersuchung von der Europäischen Kommission zu diesem Thema durchgeführt. Nutella mag zuckerhaltig und sehr süß sein, aber die die Behauptungen über Palmöl hinterlassen dennoch einen besonders bitteren Beigeschmack beim Verbraucher. (as)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.