Kuss führt bei junger Frau zu allergischem Schock
Eine 20-jährige junge Frau aus Kanada ist auf tragische Weise aufgrund ihrer Nuss-Allergie verstorben. Wie die Mutter im Gespräch mit dem „Journal de Québec“ erklärte, war Myriam Ducre-Lemay frisch verliebt in einen Mann, der jedoch nichts von der starken Allergie wusste. Als dieser sie nach dem Verzehr eines Erdnussbutter-Sandwichs küsste, erlitt sie einen anaphylaktischen Schock und verstarb schließlich im Krankenhaus.
Freund wusste nichts von der Allergie
Tragisches Ende einer jungen Liebe: In Montreal (Kanada) ist eine junge Frau einem Bericht der „Bild“ zufolge durch einen Kuss ihres Freundes ums Leben gekommen. Der Fall ereignete sich bereits vor vier Jahren, doch erst jetzt sprach die Mutter der 20-jährigen öffentlich darüber, um andere Betroffene zu warnen. Demnach hatte ihre Tochter Myriam Ducre-Lemay ihren Freund damals gerade erst kennengelernt und ihm noch nicht von ihrer extremen Allergie gegen Nüsse berichtet. Als sie nach einer Party nach Hause kamen, aß der junge Mann noch ein Erdnussbutter-Sandwich – wovon jedoch seine Freundin nichts mitbekam.
Allergene können über Stunden im Speichel verbleiben
Die Geschichte nahm einen dramatischen Lauf, denn nachdem er Myriam anschließend einen Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte, erlitt die junge Frau einen schweren allergischen Schock. Innerhalb weniger Minuten verschlechterte sich ihr Zustand drastisch und sie konnte kaum noch Luft holen. Der Grund für die Reaktion waren die Reste der Erdnussbutter im Mund des Mannes, denn Spuren von Allergenen können auch noch einige Stunden nach dem Verzehr im menschlichen Speichel vorhanden sein.
Der Freund rief sofort den Notarzt, doch noch auf dem Weg ins Krankenhaus erlitt sie einen Herz- und Atemstillstand. Die Wiederbelebung durch die Helfer schien zunächst erfolgreich, doch die Frau hatte schwere Gehirnschädigungen erlitten und verstarb noch in der selben Nacht. Nachdem sie die letzten Jahre im Privaten um ihre Tochter getrauert habe, wolle die Mutter nun mit dem Fall an die Öffentlichkeit gehen, um auf die Risiken für Allergiker aufmerksam zu machen. Denn Nussallergien sind eine große Belastung. „Das Wichtigste für die Betroffenen ist, dass sie Menschen in ihrem Umfeld über ihre Krankheit informieren, damit sie im Notfall eingreifen können“, so Micheline Ducre laut der „Bild“ gegenüber dem „Journal de Québec“.
Betroffene sollten immer eine Notfall-Spritze dabei haben
Zudem sollten Allergiker immer den sogenannten ,EpiPen“ dabei haben, denn dieser kann lebensrettend sein. Es handelt es dabei um ein Notfall-Medikament in Form einer Spritze, die mit Adrenalin gefüllt ist. Dieses, auch als „Epinephrin“ bekannte Stresshormon, regt in wenigen Sekunden die Herz-Kreislauf-Funktion wieder an, sorgt für eine Verengung der Blutgefäße und dafür, dass der Betroffene wieder Luft bekommt. Ausgerechnet an diesem Tag hatte Myriam Ducre-Lemay die Notfallspritze jedoch nicht dabei. „Sie trug ihren Epipen normalerweise immer bei sich, jeder wusste das,” so die Mutter der jungen Frau. (nr)
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