Noch vor drei Jahren stieß ein Veggie-Day, an dem Kantinen und Mensen nur fleischlose Gerichte anbieten, in der Bevölkerung auf große Ablehnung. Inzwischen stehen die Deutschen dem gelegentlichen Fleischverzicht offener gegenüber: Über 80 Prozent befürworten einen vegetarischen Tag in der Woche. Das ist ein Fazit des aktuellen Ökobarometers, für das 1.005 Verbraucher ab 14 Jahren im Januar 2016 zum Konsum von Biolebensmitteln befragt wurden. Der Schwerpunkt lag auf Fleisch aus ökologischer Erzeugung. Die Umfrage wird regelmäßig vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) in Auftrag gegeben.
Mehr als die Hälfte der Deutschen ist bereit, weniger Fleisch zu essen. Frauen fällt der Verzicht leichter: Drei Viertel können sich sehr gut vorstellen, an einem Tag in der Woche kein Fleisch zu essen und handeln teilweise bereits danach. Bei den Männern sind es immerhin 57 Prozent.
Jeder vierte Bürger greift häufig oder ausschließlich zu Biolebensmitteln. Unter den Nicht-Bio-Konsumenten sind mehr Männer (40 %) als Frauen (26 %) und öfter Menschen mit einem geringen Einkommen. Auf dem Land ist der Verzicht auf ökologische Erzeugnisse mit 44 Prozent deutlich höher als in der Großstadt (25 %) beziehungsweise in städtischen Gebieten (30 %).
Bei den Gründen für den Kauf von Biolebensmitteln gibt es zwischen Mann und Frau kaum Unterschiede. An erster Stelle steht die optimale Frische und Qualität der Produkte. Es folgen der natürliche Geschmack, die Vermeidung von Pflanzenschutzmittelrückständen, faire Einkommen für die Erzeuger und der positive Beitrag zum Umweltschutz.
Das Interesse für Biolebensmittel wird in erster Linie durch private Kontakte zu Biokunden geweckt (65 %). Tageszeitungen spielen eine geringere Rolle als im Jahr 2013 (30%). Das Internet (24%) und die Beratung durch Bioläden und direkt beim Erzeuger (51%) haben in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen. (Heike Kreutz, aid)
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