Ökot-Test kritisiert hohen Zuckergehalt in Grünen Smoothies
Während Softdrinks, Eistee und Co wegen ihres hohen Zuckergehaltes allgemein als ungesunde Getränke gelten, werden Smoothies von den meisten Verbraucherinnen und Verbrauchern als eher gesund wahrgenommen. „Öko-Test“ hat in einer aktuellen Untersuchung Grüner Smoothies allerdings festgestellt, dass jeder fünfte zu viel Zucker enthielt. In manchen Getränken steckte ähnlich viel Zucker wie in Coca-Cola, so die Mitteilung das Magazins.
Grünen Smoothies werden insbesondere angesichts des hohen Vitamingehalts zahlreiche positive Eigenschaften zugesprochen. „Öko-Test“ ist nun der Frage nachgegangen, wie gesund grüne Smoothies aus dem Handel tatsächlich sind. Das Verbrauchermagazin ließ hierfür 20 Produkte im Labor untersuchen. Vor allem der hohe Zuckergehalt und der zu geringe Anteil von Gemüse bot dabei Anlass zur Kritik. Viele Smoothies halten demnach nicht, was sich Verbraucherinnen und Verbraucher von ihnen versprechen. Allerdings wurden immerhin sechs Smoothies als „sehr gut“ oder „gut“ bewertet.
Geringer Gemüseanteil in vielen Produkten
Im Rahmen der Untersuchung wurden bei den Smoothies die Gehalte an Zucker, Vitamin C und Ballaststoffen analysiert. Außerdem überprüfte das Labor die Schadstoffbelastung und den Geschmack. Den Angaben der Tester zufolge zeigte sich dabei, „dass der Gemüseanteil von einigen Smoothies viel zu niedrig ist.“ Bei zwei Produkten habe der Anteil unter zehn Prozent gelegen, während bei den beiden „sehr guten“ Produkten im Test ein Gemüseanteil von 50 Prozent und 68,3 Prozent erreicht wurde.
Manche Smoothies enthalten keinerlei Vitamin C
Bezüglich des Vitamingehaltes stellten die Tester fest, dass in sechs Smoothies keinerlei Vitamin C nachweisbar war und in vielen Produkten lediglich ein Gehalt auf niedrigstem Niveau vorlag. Ihren Ruf als Vitaminbomben haben viele Smoothies demnach zu unrecht. Allerdings konnten die beiden „sehr guten“ Produkte und die vier „guten“ Produkte auch an dieser Stelle überzeugen.
Zuckergehalt wie in Coca-Cola
Besonders kritisch ist der hohe Zuckeranteil der in vier Produkten nachgewiesen wurde. „Mit mehr als zehn Gramm Zucker pro 100 Milliliter steckt in diesen Getränken ähnlich viel wie in Coca-Cola“, so die Mitteilung von „Öko-Test“. Dies seien selbst bei den kleinen Flaschen schnell mehr als 25 Gramm – die maximale Menge, die Erwachsene nach Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) täglich aufnehmen sollten. Hierbei spiele es keine Rolle, ob es sich um weißen Haushaltszucker oder natürlichen Zucker aus Fruchtsäften handelt.
Inhaltsstoffe oft irreführend deklariert
Die Deklaration war bei neun Smoothies ebenfalls Anlass zur Kritik. Eine Beschreibungen wie „Acai + Spinat & Grünkohl“ auf der Verpackungsvorderseite sei wenig verbraucherfreundlich, wenn der Smoothie überwiegend aus Apfel und Banane besteht, so „Öko-Test“. Dennoch können die Mixgetränke aus Apfel, Banane, Spinat und Co frisches Obst und Gemüse teilweise durchaus ersetzen. Allerdings, sollte man nicht nur auf grüne Smoothies setzen, sondern auch frisches Obst und Gemüse essen, mahnt das Verbrauchermagazin.
Die Überprüfung der Schadstoffbelastung fiel laut „Öko-Test“ insgesamt positiv aus und Schadstoffe wurden nicht oder allenfalls in unbedenklichen Spuren gefunden. (fp)
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