Ohne Zucker sterben Krebszellen ab
17.10.2013
Mehr als die Hälfte aller Krebsfälle zeigt einen signifikant erhöhten Zuckerstoffwechsel. Das führt dazu, dass Tumoren sich ungehindert weiter vermehren, Metastasen bilden und resistent gegen Strahlen- und Chemotherapien bleiben.
Eine aktuelle Studie der Berliner Charité – Universitätsmedizin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin belegt erneut, dass Krebszellen eine erhöhte Aktivität des Zuckerstoffwechsels aufweisen. Hemmten die Wissenschaftler diesen Zuckerstoffwechsel der Zellen, starben sie ab. Schon 1924 konnte der deutsche Biochemiker und spätere Nobelpreisträger Otto Heinrich Warburg einen veränderten Stoffwechsel in Karzinomen feststellen.
Für die Aufrechterhaltung der Zellfunktionen und die Zellteilung benötigen Zellen ausreichend Energie. Dazu stehen einer Krebszelle zwei unterschiedliche Stoffwechselwege zur Energiegewinnung – entweder Verbrennung oder Vergärung – zur Verfügung. Ein „Umschalten“ der Energiegewinnung von Verbrennung auf Vergärung und der damit zusammenhängenden Bildung von Milchsäure als Schutzschild führt zur Resistenzbildung gegenüber Strahlen- und Chemotherapie. Untersuchungen des Instituts für Physiologie und Pathophysiologie der Universität Mainz im Jahr 2011 zeigten, dass die Intensität der Anreicherung mit Milchsäure in Krebszellen in engem Zusammenhang mit der Strahlen- und Immunresistenz von Tumoren, der Bildung von Metastasen und der generellen Überlebensrate der Krebspatienten steht.
Der TKTL1 Stoffwechsel ist ein zusätzlicher Weg, über den Zellen Glukose (Blutzucker) in Energie umwandeln können und entstand im Laufe der Evolution als Schutzmechanismus. Nervenzellen bleiben länger erhalten, genetische Informationen werden stabil weitergegeben und Zellen werden vor dem programmierten Zelltod (Apoptose) geschützt. Schon 1995 entdeckte Dr. Johannes Coy das Gen TKTL1 (Transketolase-like-1), das jede Zelle zur Umschaltung auf diesen Stoffwechselweg in sich trägt. Nach seinen Erkenntnissen werden Tumorzellen mit Hilfe von TKTL1 aktiviert und setzen über ihren veränderten Zuckerstoffwechsel einen Schutzmechanismus in Gang, der sie vor der Apoptose bewahrt und gegen Chemo- und Strahlentherapien resistent macht.
Bei rund jedem zweiten Krebspatienten liegen TKTL1-positive Zellen vor, die den Erfolg der Behandlung mit großer Wahrscheinlichkeit verhindern und die Krebsentwicklung weiter fördern. Deshalb sollte bei einer Krebsdiagnose durch einen Bluttest zunächst abgeklärt werden, ob TKTL1-positive Zellen, also resistente Zellstrukturen vorliegen.
Da dieser Schutzmechanismus noch nicht medikamentös abgestellt werden kann, hat die TAVARLIN AG Coy Complete als Trinknahrung entwickelt, damit Tumorzellen wieder empfindlicher gegenüber herkömmlichen Krebstherapien werden. Die patentierte Rezeptur entspricht einer ketogenen, also streng kohlenhydratarmen Ernährungsform, die bei TKTL1-positiven Befunden eingesetzt werden sollte, um den TKTL1-Stoffwechsel zu hemmen. Es handelt sich um eine vollbilanzierte, zuckerfreie Trinknahrung, die den Körper auf einen ketogenen Stoffwechsel umstellt, damit Tumorzellen der Energielieferant Glukose vorenthalten wird und sie empfindlich für die begleitende Krebstherapie bleiben – ohne zu fasten. Weitere Nährstoffe, angereichert mit zusätzlichen Naturstoffen, unterstützen zusätzlich. Patienten mit einem diagnostizierten Krebsleiden und nachgewiesenem TKTL1-Stoffwechsel bekommen so die Möglichkeit, therapiebegleitend den Erfolg ihrer Operation, Strahlen- und Chemotherapien über die eigene, optimierte Ernährung positiv zu beeinflussen. (pm)
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Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.