Oliven und Olivenöl sind für ihre gesundheitsfördernde Wirkung bekannt. Aber auch Rückstände aus der Olivenölproduktion enthalten viele bioaktive Verbindungen, die unter anderem gegen Bakterien und Pilze wirken, Zellen schützen und Entzündungen hemmen.
In einer neuen Forschungsarbeit wurde das umfangreiche und vielfältige antioxidative und bioaktive Potenzial von Rückständen aus der Produktion von Olivenöl analysiert – auch, um mögliche Anwendungen zu identifizieren.
Rückstände aus der Olivenölproduktion
Bei der Herstellung von Olivenöl fallen verschiedene Rückstände an. Diese bestehen hauptsächlich aus den festen Überresten der Oliven wie Schalen, Kerne und Fruchtfleischreste. Da auch die Rückstände eine reiche Zusammensetzung an bioaktiven Verbindungen aufweisen, wächst das Interesse an der möglichen Nutzungen zur Förderung der Gesundheit, erläutert das Team.
Rückstände aus der Olivenölproduktion seien ein äußerst komplexes Gemisch organischer Verbindungen, zu denen beispielsweise gesunde phenolische Verbindungen, Flavonoide und Polysaccharide gehören.
Diese Verbindungen können vielfältig eingesetzt werden, zum Beispiel als Düngemittel, Antioxidantien, antimykotische und antibakterielle Mittel, zytoprotektive Mittel und Stabilisatoren in der Lebensmittelkonservierung, berichten die Forschenden.
Die Fachleute konzentrierten sich in ihrer neuen Studie insbesondere auf verschiedene Arten von phenolischen Verbindungen, die in Rückständen aus der Olivenölherstellung vorkommen, und auf die möglichen gesundheitlichen Vorteile ihres Verzehrs.
Reduziert Entzündungen und oxidativen Stress
Die Aufnahme dieser Verbindungen über Rückstände aus der Olivenölproduktion ist den Forschenden zufolge mit einer Reihe von gesundheitlichen Vorteilen verbunden, darunter die Verringerung von Entzündungen und die Hemmung beziehungsweise Verlangsamung von Oxidationsprozessen im Körper, die zur Bildung freier Radikale beitragen.
So könnten die Rückstände aus der Olivenölproduktion nach Ansicht der Fachleute nachhaltige Lösungen sowohl für die Abfallwirtschaft als auch für die Entwicklung gesundheitsfördernder Produkte bieten.
Eine frühere Studie, die in der englischsprachigen Fachzeitschrift „Trends in Food Science & Technology“ veröffentlicht wurde, bestätigt nicht nur die antioxidative Wirkung, sondern auch die antimikrobiellen Eigenschaften von Reststoffen aus der Olivenölherstellung. Darüber hinaus konnten sogar antitumorale Eigenschaften nachgewiesen werden.
Insgesamt machen die Ergebnisse deutlich, dass die Rückstände aus der Produktion von Olivenöl zur Förderung der Gesundheit beispielsweise in Nahrungsergänzungsmitteln und Lebensmitteln verwendet werden sollten, anstatt sie zu entsorgen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Karen Attard, Frederick Lia: The Antioxidant and Bioactive Potential of Olive Mill Waste (veröffentlicht 14.02.2024), intechopen.com
- Mariana Araújo, Filipa B. Pimentel, Rita C. Alves, M. Beatriz P.P. Oliveira: Phenolic compounds from olive mill wastes: Health effects, analytical approach and application as food antioxidants; in: Trends in Food Science & Technology (veröffentlicht Oktober 2015), Trends in Food Science & Technology
Wichtiger Hinweis:
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