Immer mehr Menschen auf der Welt leiden an entzündlichen Darmerkrankungen, daher wird dringend nach neuen Ansätzen zur Behandlung gesucht. Hier könnte der regelmäßige Konsum von Olivenöl einen wesentlichen Beitrag leisten.
In einer Studie unter Beteiligung von Fachleuten der University of Split School of Medicine in Kroatien wurden die neuesten Erkenntnisse über die Auswirkungen von Olivenöl und dessen bioaktive Inhaltsstoffe auf entzündliche Darmerkrankungen ausgewertet. Die Ergebnisse sind in dem englischsprachigen Fachjournal „Nutrients“ veröffentlicht.
Entzündliche Darmerkrankungen über die Ernährung behandeln
Die weltweit zunehmende Belastung durch entzündliche Darmerkrankungen ist für die Betroffenen mit einer reduzieren Lebensqualität und für die Gesundheitssysteme mit steigenden Kosten verbunden, erläutern die Forschenden. Daher wäre es von Vorteil, ernährungsbedingte Ansätze und funktionelle Lebensmittel zu identifizieren, welche den Verlauf der Krankheit positiv beeinflussen können.
Olivenöl kann Entzündungen reduzieren
In der Vergangenheit hat sich bereits gezeigt, dass die mediterrane Ernährung hilfreich bei der Behandlung von chronischen entzündlichen Erkrankungen ist, berichten die Forschenden. Manche Studien haben zudem gezeigt, dass die mediterrane Ernährung vorteilhaft bei chronisch entzündliche Darmerkrankungen sein kann.
Ein Hauptbestandteil der mediterranen Ernährung ist Olivenöl. Von Olivenöl, als auch von dessen bioaktiven Inhaltsstoffen ist bekannt, dass sie nachweislich eine strong>entzündungshemmende Wirkung aufweisen, fügt das Team hinzu.
Welche Rolle spielen Polyphenole in Olivenöl?
Bei ihrer Übersichtsarbeit stellten die Fachleute fest, dass bereits zahlreiche präklinische Studien solide Beweise für Mechanismen identifiziert haben, wie polyphenolreiches natives Olivenöl extra (EVOO) oder spezielle Polyphenole entzündungshemmend, antioxidativ und antitumoral wirken und zusätzlich die Darmflora beeinflussen können.
Auch die wenigen Studien, die bisher an Menschen mit entzündlichen Darmerkrankungen durchgeführt wurden, ergaben vielversprechende Ergebnisse mit ausgezeichneter Patientenadhärenz und guten Sicherheitsprofilen, fügen die Forschenden hinzu.
Entzündliche Darmerkrankungen mit Olivenöl behandeln
Die gesammelten Ergebnisse zeigen laut dem Team, dass die mediterrane Ernährung und speziell Olivenöl hervorragende Optionen bieten, um die Behandlung von entzündlichen Darmerkrankungen mit Standardmedikamenten zu unterstützen.
Weitere Forschung ist nötig
Trotz all dieser Erkenntnisse sind die Fachleute der Meinung, dass es immer noch Bedarf für größere, multizentrische, randomisierte Kontrollstudien gibt, in denen der Grad der Wirksamkeit von Olivenöl bei der Beeinflussung des Krankheitsverlaufs von entzündlichen Darmerkrankungen endgültig geklärt wird.
Mit Olivenöl lässt sich allerdings nicht nur das Risiko für Herzkrankheiten und Krebs reduzieren und der Cholesterinspiegel senken, sondern Olivenöl schützt auch das Gehirn und hilft bei der Behandlung von entzündlichen Erkrankungen. So spricht vieles dafür, Olivenöl als festen Bestandteil in die eigene Ernährung aufzunehmen. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Josip Vrdoljak, Marko Kumric, Marino Vilovic, Dinko Martinovic, Iris Jeroncic Tomic, et al.: Effects of Olive Oil and Its Components on Intestinal Inflammation and Inflammatory Bowel Disease; in: Nutrients (veröffentlicht 11.02.2022), Nutrients
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.