Omega-3-Fettsäuren verbessern die Gedächtnisleistung im Alter
Mit dem Alter nimmt die Gedächtnisleistung ab. In besonderem Maße sind hiervon Personen mit einer Demenz- beziehungsweise Alzheimer-Erkrankung betroffen. Eine aktuelle Studie von Forschenden der Charité-Universitätsmedizin Berlin hat jedoch gezeigt, dass eine natürliche Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren die Gedächtnisleistung bei älteren Menschen verbessert und der Vorbeugung von Alzheimer dienen könnte.
Die Einnahme von Omega-3-Fettsäuren führt laut Aussage der Forscher zu einer erhöhten menschlichen Gedächtnisleistung. Die Erinnerungsfähigkeit werde durch die natürliche Nahrungsergänzung deutlich gesteigert. Dieser Effekt könne möglicherweise auch zur Prävention bei Demenz beziehungsweise Alzheimer eingesetzt werden. Die Ergebnisse der aktuellen Untersuchung werden in der kommenden Ausgabe der Fachzeitschrift „Journal of Alzheimer‘s Disease“ veröffentlicht.
Erhalt der Gedächtnisleistung im Alter
Die Wissenschaftler der Berliner Charité haben über einen Studienzeitraum von sechs Monaten den Einfluss einer natürlichen Nahrungsergänzung mit Omega-3-Fettsäuren auf die Gedächtnisleistung bei gesunden, älteren Personen überprüft. Einbußen des Erinnerungsvermögens sind mit dem Alterungsprozess bei allen Menschen festzustellen, doch insbesondere bei neurodegenerativen Erkrankungen „wie der Alzheimer Demenz oder ihrem Vorstadium, einer leichten kognitiven Beeinträchtigung, verläuft dieser Prozess beschleunigt“, berichtet die Berliner Charité. Zudem gebe es derzeit keine effektiven Behandlungsmöglichkeiten für diese Erkrankungen, weshalb der Vorbeugung und dem möglichst langen Erhalt der Gedächtnisleistung eine besondere Bedeutung zukomme. Hier suchen Mediziner beständig nach neuen Ansätzen, um die Leistungsfähigkeit und damit auch die Selbstständigkeit der Patienten möglichst lange aufrechtzuerhalten, so die Mitteilung der Charité.
Wirkung von Omega-3-Fettsäure auf die Nervenzellen
Idealerweise sollten diese neuen Ansätze auf Maßnahmen beruhen, „die sich bereits bei gesunden älteren Menschen langfristig und präventiv anwenden lassen und leicht in den Alltag integrierbar sind“, erläutert Dr. Nadine Külzow von der Klinik und Hochschulambulanz für Neurologie an der Berliner Charité. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln sei eine solche Möglichkeit. Verschiedenen Nahrungsinhaltsstoffen, wie auch den Omega-3-Fettsäuren, werde eine direkte Wirkung auf die Funktion von Nervenzellen nachgesagt. Daher untersuchten die Wissenschaftler in ihrer aktuellen Studie die Effekte auf das Gedächtnis bei einer Einnahme von 2.200 Milligramm Omega-3-Fettsäure pro Tag über einen Zeitraum von sechs Monaten hinweg.
Gezielte Ernährungsinterventionen möglich?
Bei den Probanden, die Omega-3-Fettsäure erhalten hatten, verbesserten sich laut Mitteilung der Berliner Charité die Fähigkeit zur Bewältigung einer Gedächtnisaufgabe stärker als bei Probanden, die ein Placebo in Form von Sonnenblumenöl eingenommen hatten. Allerdings ließen sich keine Nachweise für eine bessere Sprachlernfähigkeit feststellen, berichtet die Charité. „Die Ergebnisse der Studie verweisen auf eine möglichst langfristige Strategie, um die kognitive Leistungsfähigkeit im Alter zu erhalten“, betonen die Studienautoren. Gezielte Ernährungsinterventionen könnten dabei ein zentrales Element bilden. Inwiefern sich die festgestellten Verbesserungen auch im Alltag bemerkbar machen, sei nun in weiteren, größeren klinischen Studien zu überprüfen. Zunächst soll jedoch die Wirksamkeit einer kombinierten Gabe von Omega-3-Fettsäuren mit Vitamin B analysiert werden, da Studien aus Oxford nahelegen, dass sich hierbei synergistische Effekte ergeben könnten, so die Pressemitteilung der Charité. (fp)
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