Gesunde Omega-3-Fettsäuren, welche beispielsweise in Nüssen, Leinsamen und Fisch vorkommen, verbessern die Lungenfunktion und können das Fortschreiten von Lungenfibrose verlangsamen, einer potenziell tödlichen Erkrankung.
In einer neuen Studie unter Beteiligung von Fachleuten der Harvard Medical School wurde untersucht, ob Omega-3-Fettsäuren Einfluss auf den Verlauf einer Lungenfibrose haben. Die Ergebnisse sind in dem Fachblatt „CHEST Journal“ veröffentlicht.
Wirkung bei Lungenfibrose untersucht
Das Team analysierte den Zusammenhang zwischen dem Blutplasmaspiegel von Omega-3-Fettsäuren und dem Fortschreiten der Lungenfibrose (einer potenziell tödlichen Vernarbung der Lunge) sowie der Zeit, die Betroffene ohne eine Lungentransplantation auskommen.
Dafür wurden die Daten von mehr 300 Personen mit interstitieller Lungenerkrankung ausgewertet. Die meisten Teilnehmenden waren Männer, die bekanntermaßen häufiger an Lungenfibrose erkranken als Frauen, erläutern die Forschenden.
Immer mehr Menschen weltweit seien von einer Lungenfibrose betroffen, bei der die Lunge nicht mehr in der Lage ist, Sauerstoff und Kohlendioxid richtig auszutauschen, so das Forschungsteam weiter. Insbesondere Rauchen gelte als Risikofaktor für die Erkrankung.
Bessere Lungenfunktion dank Omega-3-Fettsäuren
Es stellte sich heraus, dass ein höherer Omega-3-Gehalt tatsächlich mit einer besseren Lungenfunktion verbunden ist und zusätzlich gibt es eine deutliche Verbindung zwischen einem höherer Omega-3-Gehalt und einem längeren Überleben ohne eine Transplantation, berichten die Forschenden.
„Wir haben festgestellt, dass ein höherer Gehalt an Omega-3-Fettsäuren im Blut, der eine mehrwöchige Omega-3-Aufnahme über die Ernährung widerspiegelt, mit einer besseren Lungenfunktion und einer längeren Überlebensdauer verbunden ist“, berichtet Studienautor Dr. John Kim in einer Pressemitteilung.
Eine zu geringe Versorgung mit Omega-3-Fettsäuren könnte auch ein Risikofaktor bei Lungenfibrose sein, fügt der Mediziner hinzu.
„Höhere Werte von Omega-3-Fettsäuren sagten bessere klinische Ergebnisse bei Lungenfibrose voraus. Diese Ergebnisse waren unabhängig von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, was darauf hindeutet, dass dies für die Lungenfibrose spezifisch sein könnte“, so Dr. Kim.
Welche Lebensmittel enthalten Omega-3-Fettsäuren?
Omega-3-Fettsäuren sind als herzgesunde Fette in verschiedenen Lebensmitteln wie beispielsweise fettreichen Fischen wie Lachs, Makrele, Thunfisch, Hering, Forelle und Sardinen enthalten.
Es ist zudem möglich, Omega-3-Fettsäuren über pflanzliche Quellen wie beispielsweise Leinsamen, Chiasamen, Walnüssen, Hanfsamen, Leinöl und sogar Algen aufzunehmen.
Die Omega-3-Fettsäuren sind dafür bekannt, dass sie eine Reihe von gesundheitlichen Vorteilen bieten und Studienergebnisse weisen beispielsweise darauf hin, dass sie das Risiko für Herzkrankheiten, Schlaganfall verursachenden Blutgerinnseln, Brustkrebs, verschiedene anderen Krebsarten, Alzheimer und Demenz reduzieren können, betonen die Fachleute.
In der aktuellen Studie wurde nun deutlich, dass offenbar auch die Lunge von den Omega-3-Fettsäuren profitiert und der Verlauf einer Lungenfibrose durch die gesunden Fette gebremst werden kann. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- John S. Kim, Shwu-Fan Ma, Jennie Z. Ma, Yong Huang, Catherine A. Bonham, et al.: Associations of Plasma Omega-3 Fatty Acids With Progression and Survival in Pulmonary Fibrosis; in: CHEST Journal (veröffentlicht 20.10.2023), CHEST Journal
- University of Virginia Health System: Healthy omega-3 fats may slow deadly pulmonary fibrosis, research suggests (veröffentlicht 02.01.2023), University of Virginia Health System
Wichtiger Hinweis:
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