Die Gesundheit profitiert von einer optimistischen Einstellung
Optimismus bietet nicht nur Vorteile bei der Bewältigung von Herausforderungen im Alltag, sondern hat auch direkte Auswirkungen auf die Gesundheit. Die Vermittlung einer optimistischen Sichtweise könnte gezielt zur Verbesserung der Gesundheit genutzt werden, berichtet die Mayo Clinic in einer aktuellen Mitteilung.
Erst kürzlich hatten Forschende der Icahn School of Medicine at Mount Sinai und der Harvard T.H. Chan School of Public Health in dem Fachmagazin „JAMA“ eine Studie veröffentlicht, die Optimismus mit einer reduzierten Wahrscheinlichkeit für Herzinfarkte und Schlaganfälle in Zusammenhang bringt. Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung haben nicht nur gesündere Herzen, sondern sind auch gesünder und glücklicher im Allgemeinen, ergänzt Dr. Richa Sood, Ärztin der Mayo Clinic für allgemeine Innere Medizin.
„Es gibt zwei verschiedene Aspekte, über die wir sprechen müssen. Das eine ist die verhaltensbasierte Seite der Dinge, das andere ist die Physiologie, die sich mit der positiven Einstellung ändert“, sagt Dr. Sood. Hinweise auf positive körperliche Effekte liefere auch die zitierte Studie.
Warum sind Optimisten gesünder?
Eine mögliche Erklärung für die positiven Gesundheitseffekte sieht Dr. Richa Sood darin, dass optimistische Menschen eher die Verantwortung für ihre eigene Gesundheit übernehmen und sich dafür interessieren, was sie gesund macht. Vielleicht fangen sie an, sich gesund zu ernähren oder sie gehen ins Fitnessstudio und trainieren, um ihr Gewicht halten, so Dr. Sood.
Erhöhte Entzündungswerte bei Pessimismus
Auch hat eine negative Einstellung laut Aussage der Expertin direkte Auswirkungen auf die Entzündungswerte im Körper. Dieser Zusammenhang zwischen Pessimismus und Entzündungsmarkern ist stark und er lässt sich messen, berichtet Dr. Sood. Durch Entzündungen erhöhe sich zum Beispiel das Risiko für Herzerkrankungen.
Auswirkungen auf die Telomere
Nicht zuletzt zeige sich bei Pessimismus und Stress ein negativer Effekt auf die sogenannten Telomere. „Je länger das Telomer, desto jünger die Zelle. Es ist also ein Indikator für das Zellalter. Während sich die Zellen teilen, verkürzt sich das Telomer, und schließlich stirbt die Zelle. Chronischer Stress verkürzt die Telomere. Pessimismus verkürzt die Telomere“, erläutert Dr. Sood.
Positives Denken für eine bessere Gesundheit
Allerdings lässt sich aus den Studienergebnissen auch eine gute Nachricht ableiten, so die Expertin der Mayo Clinic. „Wenn Sie daran arbeiten, optimistischer zu sein, können Sie Ihre allgemeine Gesundheit verbessern“, betont Dr. Sood. (fp)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Mayo Clinic: Mayo Clinic Minute: How optimism improves your health (veröffentlicht 11.12.2019), newsnetwork.mayoclinic.org
- Alan Rozanski, Chirag Bavishi, Laura D. Kubzansky, Randy Cohen: Association of Optimism With Cardiovascular Events and All-Cause Mortality; in: JAMA (veröffentlicht 27.09.2019), jamanetwork.com
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.