Kritiker warnen vor Fußschäden durch Flipflops
Bei sommerlichen Temperaturen tragen viele Menschen gerne so oft wie möglich Flipflops. Denn die Kunststoff-Schlappen lassen Luft an die Füße, sind bequem und bereiten ein angenehmes Urlaubs-Gefühl. Doch Kritiker mahnen immer wieder, dass die Schuhe den Füßen schaden. Stimmt das? Oder handelt es sich hier eher um einen Mythos? Im Gespräch mit der Nachrichtenagentur „dpa“ klärt Dr. med. Sebastian Manegold von der Berliner Charité auf.
Für gesunde Füße unproblematisch
„Lauf nicht so viel in Flipflops, die sind schlecht für die Füße!“ Sätze wie diese hören Fans der beliebten Badesandalen im Sommer ständig. Doch ist an der Warnung tatsächlich etwas dran? „Nein“ sagt der Leiter der Sektion Fuß- und Sprunggelenkchirurgie im Charité Centrum für Muskuloskeletale Chirurgie, Dr. Sebastian Manegold. Zumindest nicht, wenn der Träger gesunde Füße ohne ausgeprägte Fehlstellungen hat.
Verletzungsrisiko durch Zehensandalen höher
Allerdings würde sich auch in diesem Fall das Gangbild verändern, denn ein natürlicher Gang ist mit den Kunststoff-Sandalen nicht möglich. „Mit den Zehen stößt man sich sonst ab, es ist bei Flipflops eher so, dass man versucht mit ihnen den Schuh zu fixieren“, erklärt der Experte. Es wird sich also eher mit den Zehen fest gekrallt – doch das sei dem Mediziner nach an sich nicht schädlich für die Füße. Bedacht werden sollte aber natürlich, dass es durch die Flipflops beispielsweise beim Sport oder beim Gehen auf Kopfsteinpflaster schneller zu Verletzungen kommen kann.
Schadstoffe im Kunststoff möglich
Wer gerne Flipflops trägt, sollte beim Kauf etwas genauer hinschauen. Denn da die Schlappen aus Kunststoff bestehen, können sie unter Umständen gesundheitsgefährdende Schadstoffe enthalten. So hatte beispielsweise ein Test des WDR im vorvergangenen Jahr ergeben, dass die meisten Flip-Flops mit Chemikalien verseucht waren. Der Sender hatte damals zwölf Modelle aus allen Preisklassen im Labor untersuchen lassen. Dabei waren in vielen Schuhen Lösungsmittel, Schwermetalle sowie gesundheitsgefährdende Polyzyklische Aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK) nachgewiesen worden. (nr)
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Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.