Knochenschwund: Der richtige Umgang mit Osteoporose
Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gehört Osteoporose zu den zehn häufigsten Krankheiten weltweit. Allein in Deutschland leiden nach Schätzungen von Fachleuten rund sechs Millionen Menschen daran, Tendenz steigend. Es gibt aber Möglichkeiten, die dabei helfen, sich vor Knochenschwund zu schützen.
Knochenbrüche, Schmerzen und eingeschränkte Beweglichkeit: Osteoporose kann die Lebensqualität im Alter enorm einschränken. Doch man kann der Krankheit vorbeugen und auch ihr Fortschreiten verlangsamen.
Bis zu sechs Millionen Betroffene in Deutschland
Osteoporose ist weit verbreitet. Laut Prof. Markus Gosch von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie gibt es in Deutschland ungefähr fünf bis sechs Millionen Betroffene. Die Krankheit, die auch Knochenschwund genannt wird, tritt vor allem im höheren Lebensalter auf – doch nicht nur.
Minimale Brüche im Knochen werden von einem gesunden Körper ständig repariert. Im Laufe des Lebens komme es beim Knochenumbau allerdings zu einem Ungleichgewicht, erklärt Gosch. Das bedeutet: Es wird mehr Knochen ab- als aufgebaut. Sie werden porös und brechen leichter.
Was das Risiko einer Erkrankung erhöht
„Die besten Knochen hat ein Mensch zwischen dem 25. und 30. Lebensjahr“, sagt Gosch. Danach nimmt die Qualität stetig ab. Wer raucht, sich wenig bewegt und übermäßig Alkohol trinkt, erhöht sein Risiko, an Osteoporose zu erkranken.
Auch Menschen mit bestimmten Krankheiten wie Diabetes oder Hormonstörungen gehören zur Risikogruppe. Gleiches gilt bei einer genetischen Vorbelastung – wenn es also schon in der Familie Fälle gab.
Frauen nach der Menopause sind aufgrund des sinkenden Östrogenspiegels von Osteoporose besonders betroffen.
Ein Knochenbruch als erstes Anzeichen
Osteoporose bleibt bei vielen Menschen lange Zeit unbemerkt. Dabei lassen sich Anzeichen mit verschiedenen Messungen und Tests erfassen. Gewissheit bringt eine Knochendichtemessung.
Früher galt Osteoporose nicht als Krankheit, sondern gehörte zum Altern dazu. „Auch heute wird sie oft einfach noch hingenommen und führt zu viel Leid bei den Patienten“, kritisiert Prof. Hans-Christof Schober, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Osteologie.
Die Folgen einer nicht erkannten oder schlecht behandelten Osteoporose können schwerwiegend sein. Im fortgeschrittenen Stadium lässt die Beweglichkeit der Betroffenen deutlich nach – Frakturen können selbst bei geringer Belastung auftreten.
Gesunde Ernährung und leichtes Krafttraining
Dabei lässt sich die Krankheit mit Medikamenten, die den Knochenaufbau stimulieren beziehungsweise den Abbau bremsen, in Schach halten. Gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung ergänzen die Therapie und beugen generell einer Erkrankung vor.
„Das Wichtigste ist Bewegung“, erklärt Schober. Radfahren oder Spazieren genügen hier aber nicht. Krafttraining mit leichten Gewichten dagegen stärkt Muskeln und Knochen.
Wichtig ist zudem, dass der Körper genug Vitamin D bekommt. Das produziert der Körper in der Regel ganz alleine – solange man sich regelmäßig in der Sonne aufhält. Wie Sie ausreichend von dem Sonnenvitamin tanken, erfahren Sie hier.
Auch Calcium ist zentral: Das steckt etwa in Milchprodukten oder in grünem Gemüse wie Brokkoli.
Die Angst vor Stürzen
Um Brüchen vorzubeugen, sind auch Gleichgewichtsübungen sinnvoll, erklärt Gisela Klatt, Präsidentin des Bundesselbsthilfeverbands für Osteoporose (BfO).
Mit der Diagnose komme bei den Betroffenen häufig die Angst vor Stürzen und Brüchen. Das wiederum kann zu weniger Bewegung führen. „Ein Teufelskreis“, sagt Klatt.
Klatt hat eine Vorstufe der Osteoporose, die Osteopenie. Sie erzählt: „Ich war 45 Jahre alt, als durch eine Knochendichtemessung bei mir Osteopenie festgestellt wurde.“ Mittlerweile ist sie 68 Jahre alt, doch ihre Osteopenie hat sich seitdem nur unwesentlich verschlechtert. Unter anderem hält sie sich mit Gymnastik fit.
Außerdem ist Klatt seit ihrer Diagnose Mitglied in einer Selbsthilfegruppe. Dort finden Betroffene Hilfe und Möglichkeiten zum Austausch. Der BfO hat auf der Website „osteoporose-deutschland.de“ eine Übersicht zu regionalen Selbsthilfegruppen zusammengestellt. (ad; Quelle: dpa/tmn)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.