Diabetes: Durch Osteoporose-Vorbeugung Knochenbrüche vermeiden
Menschen, die an Diabetes leiden, haben ein erhöhtes Risiko für Osteoporose und somit auch für Knochenbrüche. Diabetiker sollten daher gezielt auf die Knochenstoffwechselstörung untersucht und behandelt werden, meinen Gesundheitsexperten.
Erhöhtes Knochenbruchrisiko durch Diabetes
Obwohl über sechs Millionen Menschen in Deutschland von Osteoporose betroffen sind, wissen viele lange nichts von ihrer Knochenstoffwechselstörung. Auch in anderen Ländern erhalten viele Patienten keine richtige Diagnose. Bei Betroffenen führt die entstehende verminderte Knochendichte zu einer gesteigerten Frakturgefährdung. „Auch Menschen mit Diabetes Typ 1 und Typ 2 haben ein erhöhtes Osteoporoserisiko und dadurch auch für Knochenbrüche“, schreibt die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) in einer aktuellen Mitteilung.
Vitamin-D-Mangel als Ursache
Knochenbrüche können Folgeerkrankungen wie Immobilität, Lungenentzündungen oder Langzeitbehinderung nach sich ziehen. Laut den Experten sind Folgeerkrankungen mit erheblichen Behandlungskosten und einem erhöhten Sterberisiko verbunden.
Ursache für Osteoporose kann ein Vitamin-D-Mangel sein. Daher wird von Fachleuten auch immer wieder darauf verwiesen, dass ausreichendes Sonnetanken ein wichtiger Beitrag dazu ist um sich vor Osteoporose zu schützen.
Auch einzelne Diabetes-Medikamente können die Knochengesundheit schwächen. Deshalb sollten Diabetiker frühzeitig gezielt auf Osteoporose untersucht und behandelt werden.
Stabilität der menschlichen Knochen
Wie die DDG erläutert, ist die Stabilität des menschlichen Knochens erblich angelegt und wird durch Umweltfaktoren bereits früh beeinflusst. Im frühen Erwachsenenalter ist die Knochendichte demnach am höchsten und nimmt im weiteren Leben langsam ab. Ein Diabetes mellitus kann den Abbau jedoch beschleunigen und – insbesondere mit längerer Diabetesdauer – Knochenbrüche begünstigen.
„Hierbei spielt eine Rolle, ob die Menschen sich weniger körperlich bewegen, der Diabetes gut oder schlecht eingestellt ist, welche Diabetesmedikamente eingenommen werden und ob ein Vitamin-D-Mangel besteht“, erklärte der Diabetologe Professor Dr. med. Klaus Badenhoop.
Gesicherte Wirkung auf den Knochenstoffwechsel
Ein Vitamin-D-Mangel komme auch bei Gesunden nicht selten vor, bei Diabetes sei er aber besonders häufig. Niedrige Vitamin D Konzentrationen kommen laut DDG besonders bei älteren Menschen vor.
Neben der Nahrungsaufnahme wird ein Großteil des täglichen Vitamin-D-Bedarfes vom Körper durch die Haut hergestellt. Vitamin D gehört aufgrund der gesicherten Wirkungen auf den Knochenstoffwechsel zur Basistherapie der Osteoporose. Die Knochen brauchen Sonne.
„Darüber hinaus gilt ein Vitamin-D-Mangel als Risikofaktor verschiedener anderer chronischer Erkrankungen“, so Professor Badenhoop. Derzeit werde auch erforscht, ob ein Vitamin D Mangel sogar die Entwicklung eines Diabetes Typ 1 im Jugendalter beeinflusst.
Allerdings könne schon jetzt gesagt werden, dass ein Vitamin-D-Mangel bei bestehendem Diabetes mellitus vermieden und behandelt werden muss. „Menschen mit Diabetes, egal ob Typ 1 oder 2 sollten gerade im Alter nicht warten, bis es zu Knochenbrüchen gekommen ist“, warnte Professor Badenhoop: „Ein Bluttest beim Hausarzt kann den Mangel rasch feststellen und eine frühzeitige Behandlung kann Spätschäden vermeiden.“
Frühzeitige Diabetes-Erkennung im Fokus
Professor Badenhoop ist auch Tagungspräsident der 10. Herbsttagung der Deutschen Diabetes Gesellschaft (DDG), die unter dem Motto „Diabetes und Familie: Vorbeugen – Erkennen – Entlasten“ in Nürnberg stattfindet.
Der Weltdiabetestag am 14. November steht in diesem Jahr unter dem Motto „Augen auf den Diabetes“ und nimmt insbesondere Typ-2-Diabetes und dessen frühzeitige Erkennung ins Visier. Durch eine frühe Erkennung der Krankheit kann man Folgeschäden leichter verhindern. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.