Wie gefährlich ist der Mannschaftssport Paintball für die Gesundheit?
Paintball ist ein Spiel, dass in der heutigen Zeit immer populärer wird. Bei diesem Freizeitspaß versuchen sich Teilnehmer mit sogenannten Markierern zu treffen, die kleine Farbkugeln verschießen. Trotz der getragenen Schutzkleidung hört man immer wieder von Verletzungen. Jetzt wurde in England ein Teenager ins Krankenhaus eingeliefert, der durch einen Schuss von der Seite eine gefährliche Leberverletzung erlitten hatte.
In den letzten Jahrzehnten gab es immer wieder neue Freizeittrends, einer davon ist das sogenannte Paintball. Bei diesem Sport beschießen sich Teams mit kleinen Farbkugeln. Mediziner vom North Middlesex University Hospital veröffentlichten jetzt in der Fachzeitschrift „BMJ Case Reports“ einen Bericht, der die Verletzungsgefahr beim Paintball behandelt.
Was ist Paintball eigentlich genau?
Paintball ist ein taktischer Mannschaftssport, bei dem sich Spieler mittels Markierern mit Farbkugeln beschießen. Der getroffene (markierte) Spieler muss das Spielfeld dann in den meisten Fällen verlassen. Der Markierer ist eine Druckluftwaffe, die in der Regel den Gasdruck nutzt, um kleine Farbkugeln (Painball oder Paint) zu verschießen. Diese Farbkugeln bestehen normalerweise aus einer Gelatinehülle und sind heutzutage meist mit gefärbtem Polyethylenglycol gefüllt.
Paintball kann oberflächliche vaskuläre aber auch tiefe Organverletzungen verursachen
In den letzten Jahren hört man immer wieder von Verletzungen, die beim sogenannten Paintball entstanden sind. In England wurde nun ein Teenager in ein Krankenhaus eingeliefert, der zuvor durch einen Paintballtreffer einen Leberriss erlitten hatte. Die Mediziner waren gezwungen, den Magen des Jungen zu öffnen, um den Blutfluss zu stoppen und seine Leber zu retten. Glücklicherweise überlebte der Teenager den Zwischenfall. Das Spiel wird zwar immer als harmloser Zeitvertreib dargestellt, aber wie gefährlich ist Paintball eigentlich? Auftretende Verletzungen an den Augen werden natürlich gut erkannt und dann erfasst. Aber es gibt auch eine wachsende Zahl von Fällen, in denen oberflächliche vaskuläre sowie auch tiefe Organverletzungen dokumentiert wurden, sagt der Hauptautor Dr. Joshua Luck vom North Middlesex University Hospital. Der Mediziner erklärte auch, dass es schon öfter Operationen gab bei denen Verletzungen oder Schäden an den Nieren, dem Penis und dem Hodensack behandelt oder korrigiert werden mussten. Die Auslöser hierfür, waren Treffer durch Paintballkugeln. Teilnehmer und Ärzte sollten sich besser über mögliche Gefahren des Spiels informieren.
Mit richtiger Ausrüstung ist das Verletzungsrisiko sehr gering
Die Farbkugel dürfen in Deutschland mit einer maximalen Mündungsgeschwindigkeit von 214 fps (feet per second) oder 234,818 km/h abgeschossen werden. Natürlich sind Treffer mit so hohen Geschwindigkeiten potenziell schädlich für die Augen, aber auch Organe können geschädigt werden, erläutern die Autoren. Im Jahr 2001 starb beispielsweise ein 39-jähriger Vater an einem Treffer am Kopf. Dieser hatte zu einer Schwellung des Gehirns geführt, sagen die Mediziner. Es ist beim Paintball sehr wichtig, die richtige Ausrüstung zu tragen. Nur so ist es möglich, den Körper vor Verletzungen zu schützen. Helm, Körperprotektoren und eine Schutzbrille sollten immer getragen werden. Das Anlegen der richtigen Schutzausrüstung und das Einhalten der Sicherheitsbestimmungen minimiert das Verletzungsrisiko erheblich, erklären die Experten.
Unter geregelten Bedingungen sind Verletzungen beim Paintball laut Aussage der Ärzte sehr selten. Eine Umfrage der Minnesota Paintball Liga im Jahr 2003 ergab, dass nur etwa 0,2 Verletzungen pro 1.000 Spieler auftreten. Zum Vergleich dazu lag der Wert beim Fußball schon bei 2,4 Verletzungen pro 1.000 Spieler. Die Mehrheit der Verletzungen beim Paintball entsteht durch Stolpern oder Stürze, nicht durch Treffer mit Farbkugeln, sagen die Mediziner. Die meisten Verletzungen betreffen die Füße, die Knöchel und die Beine. Es konnte festgestellt werden, dass Menschen mit Augenverletzungen meist keine Schutzbrille getragen hatten, fügen die Ärzte hinzu. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.