Mediziner informieren über die Behandlungsmöglichkeiten bei Panik-Attacken
Panik-Attacken sind ein relativ weit verbreitetes Beschwerdebild, dass für Betroffene eine erheblich Belastung im Alltag darstellen kann und mitunter auch schwere körperliche Folgen hat. Mediziner des Universitätsklinikums Bonn informieren daher über die Behandlungsmöglichkeiten und machen deutlich, dass den meisten Betroffenen durchaus geholfen werden kann.
Wenn Angst und Panik-Attacken das Leben bestimmen, brauchen Betroffene Hilfe. Denn „die Angst beeinträchtigt zunehmend den Alltag und vermindert die Lebensqualität“, erläutert Privatdozent Dr. Rupert Conrad, Oberarzt und Forschungsleiter an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie in Bonn. Angststörungen seien an sich mit Psychotherapie gut behandelbar, doch setzt dies voraus, dass Betroffene die Therapien auch in Anspruch nehmen.
Zehn Prozent der Deutschen mit einer Angststörung
Evolutionsgeschichtlich gesehen sichert Angst laut Aussage der Bonner Forscher das Überleben. Denn sie schütze uns davor, in gefährlichen Situationen unverantwortliche Risiken einzugehen. Auch könne beispielsweise ein bisschen Lampenfieber die Aufmerksamkeit bei einer Prüfung erhöhen. Schätzungsweise jeder zehnte Mensch in Deutschland entwickele allerdings eine Angststörung, so die Wissenschaftler weiter.
Panik-Attacken führen zu Vermeidungsverhalten
Angststörungen können sich zum Beispiel auf eine übertriebene Angst vor Spinnen, Spritzen, geschlossenen Räumen und den Kontakt zu Menschen beziehen oder auch die unbegründete Sorge vor eventuellen Unglücken sein. Typischerweise tritt der Gefühlszustand bei Panik-Attacken wiederholt und unangemessen heftig auf. Viele Betroffene versuchen daher die vermeintlich gefährlichen Situationen zu vermeiden.
Verhaltenstherapie besonders hilfreich
Laut Aussage der Bonner Experten sind Angststörungen mit Psychotherapie gut behandelbar, aber auch der Einsatz von Psychopharmaka könne sinnvoll sein. Dr. Ingo Wegener, Leitender Psychologe für Verhaltenstherapie an der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie, betont, dass sich „vor allem die Verhaltenstherapie, eine besondere Form der Psychotherapie, bewährt und sehr gute Erfolgsquoten“ erzielt hat.
Verschiedene Behandlungsansätze kombinierbar
Bei der Verhaltenstherapie werden Betroffene in freiwilligen Übungen mit den jeweiligen vermiedenen Angstauslösern konfrontiert, erläutert Dr. Wegener So machen die Patienten die Erfahrung, dass die befürchteten Katastrophen gar nicht eintreten, ihr Vermeidungsverhalten, das mit den Ängsten in der Regel einhergeht, demnach unbegründet ist, berichtet der Experte. In der Klinik für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie des Universitätsklinikums Bonn werden die verhaltenstherapeutischen Methoden laut Aussage der Mediziner mit tiefenpsychologischen Ansätzen erfolgreich zur Behandlung von Panik-Attacken kombiniert. (fp)
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