Verunreinigte Atemluft kann Allergien und Asthma auslösen
Parfüm und Rasierwasser können Allergien und Asthma auslösen. Gerade in Krankenhäusern ist die Gefahr groß. Patienten sind meist schwer erkrankt und haben keine guten Abwehrkräfte. Kanadische Ärzte raten nun, solche Duftstoffe in Krankenhäusern zu verbieten.
Drei von zehn befragten Menschen sagen laut Angaben der Mediziner, dass sie empfindlich gegenüber Gerüchen oder Düften anderer Personen reagieren. 27 Prozent der Menschen mit Asthma erklären, dass ihre Erkrankung sich durch Rasierwasser und Parfüm verschlechtert, so Ken Flegel und James G. Martin in dem „ Canadian Medical Association Journal“ (CMAJ). Mehr als die Hälfte der Asthmaanfälle würden durch Reizstoffe aus Zigarettenrauch, Reinigungsmittel, Bleichmittel oder andere starke Duftstoffe ausgelöst. Solche Reizstoffe seien einige Zeit als Auslöser von Asthma vernachlässigt worden. Nun gebe es immer mehr Beweise dafür, dass Asthma in einigen Fällen durch künstliche Duftstoffe verschärft wird, schreiben die Mediziner im „CMAJ“. Besonders in Krankenhäusern, in denen gefährdete Patienten mit Asthma oder anderen Erkrankungen der oberen Atemwege liegen, wäre es demnach sinnvoll, solche Duftstoffe zu verbieten.
Unbeabsichtigte Gefährdung der Patienten
Oft kommt es vor, dass Personal, andere Patienten und Besucher unbeabsichtigt, durch ihre Duftstoffe, das Risiko für Patienten mit Atemwegserkrankung vergrößern. Parfüms und Aftershaves sollen Menschen frischer und attraktiver wirken lassen. Bei Menschen mit einer Asthma-Erkrankung können sie aber zu Anfällen und anderen Schäden führen. Patienten, Familienmitglieder und Ärzte bestätigen, dass es durch solche Anfälle sehr plötzlich zu schweren gesundheitlichen Problemen kommen kann. Aus diesem Grund sollten künstliche Duftstoffe aus Krankenhäusern verbannt werden, fordern die kanadischen Mediziner. Ein zusätzliches Risiko für empfindliche Patienten könne nicht toleriert werden. Krankenhäuser sollten einheitlich frei von künstlichen Duftstoffen sein, um die Sicherheit ihrer Patienten zu gewährleisten, erklärten Flegel und Martin
Erhöhtes Risiko durch künstliche Duftstoffe
Die negativen Auswirkungen von künstlichen Duftstoffen in unserer Atemluft auf Asthmapatienten, die allgemeine Gesundheit und die Produktivität sprechen dafür, dass gerade an sensiblen Orten wie zum Beispiel in Krankenhäusern und anderen Gesundheitszentren, ein vollständiges Verbot erlassen werden sollte. Solange es keine einheitlichen Gesetze gibt, die in allen Krankenhäusern künstliche Duftstoffe verbieten, müssen einzelne Kliniken als Vorbild agieren, so das Fazit der Experten. Es sei wichtig, das Problem ernstzunehmen. Insbesondere gilt dies für Räume, in denen sich anfällige Personen aufhalten. (as)
Autoren- und Quelleninformationen
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.