Teilweise Sonnenfinsternis: Tipps für die sichere Betrachtung
Eine Sonnenfinsternis zu beobachten, ist immer wieder ein besonderes Erlebnis. Am Dienstag, den 25. Oktober 2022 ab etwa 11 Uhr ist es wieder so weit. Dann lässt sich beispielsweise in Deutschland, der Schweiz und Österreich eine partielle (teilweise) Sonnenfinsternis betrachten. Wer das Himmelsspektakel sicher verfolgen möchte, sollte unbedingt die Augen schützen. Fachleute haben hierzu einige Tipps.
An diesem Dienstag werden hierzulande in den Mittagsstunden viele Augen gen Himmel gerichtet sein: Denn dann lässt sich bei gutem Wetter über Deutschland eine partielle Sonnenfinsternis beobachten. Dabei schiebt sich der Mond ein Stück weit vor die Sonne und verdeckt sie zum Teil. Wer dieses Naturphänomen live sehen möchte, sollte unbedingt die Augen schützen. Denn ein direkter Blick in die Sonne kann die Netzhaut innerhalb kürzester Zeit schädigen, warnen die Fachleute des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) in einer aktuellen Mitteilung.
Sonnenfinsternis ohne Gefährdung beobachten
Das BfS hat einige Tipps für Himmelsguckerinnen und -gucker zusammengefasst:
- Sogenannte Sonnenfinsternis-Brillen sind für die Beobachtung des Spektakels gut geeignet. Die für diesen Zweck bestimmten Schutz- oder Folienbrillen weisen besondere Filtereigenschaften auf: Höchstens 0,001 Prozent des Sonnenlichts dürfen dabei durchkommen.
- Wichtig ist, dass die Sonnenfinsternis-Brille nach den EU-Normen als sicher für den direkten Blick in die Sonne gekennzeichnet sein sollte. Sie muss das CE-Symbol tragen; Benutzungs- sowie Warnhinweise liegen bei.
- Die Schutzbrille muss intakt sein: Bei Folienbrillen darf die Folie keine Kratzer, Löcher oder Risse am Übergang zwischen Filterfolie und Pappe oder sonstige Beschädigungen aufweisen. Beschädigte Brillen sollten keinesfalls verwendet werden.
- Gut ist eine Schutzbrille, wenn sie außerdem extrabreite Bügel hat und eng am Gesicht anliegt. Denn dann fällt möglichst wenig Licht am Glas vorbei in die Augen.
- Als sicherste Methode zur Sonnenbeobachtung gilt die Projektionsmethode durch eine Lochkamera (Camera obscura) auf einen Schirm. Diese verhindert den gefährlichen direkten Blick auf die Sonne. Sie ist leicht selbst zu bauen und auch für Kinder geeignet.
Augen schützen
- Das ungeschützte Beobachten der Sonne durch Ferngläser, Teleskope oder Kameras ist gefährlich, denn diese Geräte bündeln die Sonnenstrahlen zusätzlich. Zum Teil werden im Fachhandel spezielle Filteraufsätze oder Folien angeboten, die vor der Optik des jeweiligen Geräts angebracht werden müssen.
- Die Fachleute des BfS warnen ausdrücklich vor ungeeigneten Behelfsmitteln zur Sonnenbeobachtung: Herkömmliche Sonnen- oder Schweißerbrillen, rußiges Glas, Röntgenbilder, CDs, mehrfach gefaltete Rettungsdecken oder schwarze Filmstreifen bieten den Augen keinen zuverlässigen Schutz, sondern gefährden deren Gesundheit.
Ein Blick in die Sonne kann die Netzhaut in kürzester Zeit so schädigen, dass das Sehvermögen bleibend eingeschränkt wird oder sogar ganz verloren geht, warnt das BfS auf seiner Webseite.
Das Tückische dabei ist, dass es kein Warnsignal gibt. Netzhautschäden lösen keinen akuten Schmerz aus und wenn die Schädigung des Sehvermögens bemerkt wird, ist es schon zu spät. Die Schäden sind vorhanden und heilen auch nicht mehr. (ad)
Autoren- und Quelleninformationen
Dieser Text entspricht den Vorgaben der ärztlichen Fachliteratur, medizinischen Leitlinien sowie aktuellen Studien und wurde von Medizinern und Medizinerinnen geprüft.
- Bundesamt für Strahlenschutz: Teilweise Sonnenfinsternis: 6 Tipps für den sicheren Blick in den Himmel, (Abruf: 24.10.2022), Bundesamt für Strahlenschutz
- Bundesamt für Strahlenschutz: Partielle Sonnenfinsternis am 25.10.2022 – Tipps für Sonnengucker, (Abruf: 24.10.2022)
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen.