Nur noch 6,9 Prozent der Generika sind zuzahlungsfrei
27.11.2014
Gesetzlich Krankenversicherte müssen immer häufiger Zuzahlungen bei Generika leisten. Darauf weist der Verband der Generika- und Biosimilar-Unternehmen Pro Generika hin. Bei den Arzneimitteln handelt es sich um Nachahmer-Präparate, die zu günstigeren Preisen erhältlich sind als die Originale. Die enthaltenen Wirkstoffe sind dabei identisch.
Pro Generika sieht in der Festpreispolitik des GKV-Spitzenverbands die Ursache für die Zunahme der Zuzahlungen für Generika
Noch nie mussten gesetzlich krankenversicherte Patienten so häufig wie heute Zuzahlungen für Generika leisten. Lediglich für 6,9 Prozent der Präparate fielen derzeit keine Gebühren an, informiert Pro Generika und beruft sich dabei auf eine aktuelle Untersuchung eines Marktforschungsunternehmens.
Arzneimittelhersteller können die Patienten von der Zuzahlung entlasten, indem sie ihre Preise um weitere 30 Prozent unter den Festbetrag senken, der vom GKV-Spitzenverband festgelegt wird. Der Auswertung zufolge sinkt der Anteil dieser Generika aber kontinuierlich: Während im Herbst 2007 noch 30 Prozent aller Nachahmer-Präparate zuzahlungsfrei waren, sind es derzeit nur noch knapp sieben Prozent. Damit ist der niedrigste Stand seit Einführung der Zuzahlungsbefreiung erreicht. Für die Patienten bedeutet das eine zusätzliche Belastung, kritisiert Pro Generika.
Der Grund für die ungünstige Entwicklung sieht der Verband in der Festpreispolitik des GKV-Spitzenverbands: „Aus dem jährlichen Absenken der Festbeträge resultiert ein ‘Kellertreppeneffekt’ für Generikapreise, weil niedrigere Generikapreise wiederum in die Berechnung der nächsten Absenkung der Festbeträge im Folgejahr eingehen“, heißt es in einer Mitteilung. Der GKV-Spitzenverband lasse Generikaunternehmen keinen Spielraum, „Patienten durch zusätzliche Preissenkungen unter den Festbetrag von der Zuzahlung zu entlasten“. (ag)
Bild: Bernd Kasper / pixelio.de
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