Mehr als 12.000 Menschen unterzeichnen Petition für einen Elfjährigen mit Down-Syndrom
15.04.2014
Eine Online-Petition, die dem elfjährigen Henri aus Walldorf (Rhein-Neckar-Kreis), der mit dem Down-Syndrom zur Welt gekommen ist, den Zugang zum Gymnasium ermöglichen soll, hat bereits 12.000 Unterstützer gefunden. Gemäß dem Gedanken der Inklusion haben auch Kinder mit einer Behinderung Anspruch auf eine Beschulung im gewohnten Umfeld. So ist Henry während der letzten „Jahre in eine der ersten echten gruppenbezogenen inklusiven Grundschulklassen Baden-Württembergs gegangen“, berichtet Holger Wallitzer-Eck, ein Freund der Familie, der die Petition initiiert hat.
Nun stünde für den Jungen der Wechsel an eine weiterführende Schule bevor und Henri möchte gerne mit seinen Freunden auf das Gymnasium wechseln. Das Walldorfer Gymnasium kann sich die Beschulung eines Kindes mit geistiger Behinderung jedoch nicht vorstellen und lehnte diese daher ab. Wallitzer-Eck, der selber Vater eines Kindes mit Down-Syndrom ist, startete daraufhin die Petition, mit dem Ziel mindestens 10.000 Unterschriften zu sammeln. Diese Marke wurde nun nach kürzester Zeit bereits deutlich überschritten. Mit den Unterschriften werde Baden-Württembergs Kultusminister Andreas Stoch (SPD) der Rücken für die nun anstehende Entscheidung gestärkt, denn er „könnte Kraft seines Amtes den Schulversuch“ fortsetzen und dem Kind ein Beschulung am Gymnasium ermöglichen, berichtet Wallitzer-Eck.
Sollte Henri an dem Gymnasium nicht angenommen werden, so würden „erst er und dann alle folgenden Kinder mit geistiger Behinderung zukünftig wieder nach der Grundschule in die Sonderschule gehen müssen“, schreibt der Initiator der Petition. Die Folge wäre nach seiner Einschätzung ein „Domino-Effekt und andere weiterführende Schulen könnten auf diese Weise ebenso neinsagen.“ Kindern mit geistiger Behinderung blieben von der versprochenen Inklusion möglicherweise für lange Zeit ausgeschlossen. Einen Link zu der Petition finden Sie hier. (fp)
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