Phytoöstrogene, wie sie beispielsweise in Soja und Rotklee vorkommen, können menopausale Beschwerden wie Hitzewallungen und vaginale Trockenheit verbessern. Nachtschweiße sollen dadurch nicht gelindert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine in JAMA publizierte Megaanalyse eines Forscherteams aus den Niederlanden.
In die Metaanalyse flossen Daten aus insgesamt 62 randomisierten klinischen Studien mit 6.653 Probandinnen ein, die die Wirkung von pflanzlichen Therapien gegenüber Placebo oder keiner Therapie auf die Symptome Hitzewallungen, Nachtschweiß und vaginale Trockenheit untersuchten. 36 dieser Studien analysierten die Wirkung von Phytoöstrogenen (Isoflavone aus Sojabohnen, Rotklee u.a.), 16 die Effekte der Traubensilberkerze und weitere 10 die Wirkung (u.a. chinesischer) Heilkräuter. Die Teilnehmerinnen waren im Durchschnitt zwischen 52 bis 53,5 Jahre alt.
Die Asuwertung konnte zeigen, dass die Anwendung von Phytoöstrogenen zu einer signifikanten, wenn auch nur geringfügigen Reduktion der Zahl täglicher Hitzewallungen sowie der Ausprägung der vaginalen Trockenheit geführt hat. Die Zahl der täglichen Schweißausbrüche reduzierte sich dabei um den Faktor 1,31, die Trockenheit der Scheide auf dem Vaginal Dryness Score um 0,31 Punkte. Der Nachtschweiß war unverändert.
Für die Traubensilberkerze konnten keine positiven Effekte beobachtet werden. Das verwundert die Autoren, da die Wirksamkeit bereits hinweichend belegt sei. Die Wissenschaftler vermuten, dass dieses Ergebnis auf die großen Heterogenität der einzelnen Studien zurückzuführen sei. Sie resümieren insgesamt, dass aufgrund der generell verbesserungswürdigen Qualität und der Heterogenität der aktuellen Erkenntnisse weitere Studien notwendig sind. Die Studie finden Sie hier.
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